Ganz ok

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streiflicht Avatar

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Ich habe dieses Buch erst jetzt gelesen und fand es soweit ganz gut. Allerdings hab ich zwischendrin auch immer mal wieder Seiten überflogen, weil ich mich ein bisschen gelangweilt habe. Die Idee des Buches fand ich allerdings ganz gut und je weiter ich gelesen habe, umso mehr hat mich die Geschichte fasziniert. Interessant finde ich die Idee, die Geschichte aus der Sicht verschiedener Personen zu erzählen. So kann man jede Person besser kennen lernen und bekommt mit, was sie fühlt und denkt. Das hat mich begeistert. Auch die Geschichte fand ich gut, allerdings ein bisschen unrealistisch. Julia möchte sich scheiden lassen, findet ein sterbendes Mädchen, ihre Mutter ist verstummt, ihre Tochter taub... das war mir alles ein bisschen zuviel. 

Schwierig fand ich manchmal auch die verschiedenen Zeitebenen, die mich etwas verwirrt haben. Außerdem mochte ich die Hauptperson Julia nicht besonders. Sie ist oft unsympatisch dargestellt, während ihr Ehemann Murray, von dem sie getrennt lebt, ein Mensch mit Seele zu sein scheint. Auch wenn er seine Probleme gern im Alkohol ertränkt. Und Daniel ist eine zwielichtige Person, die dem Leser seltsam erscheint. Man kann nicht ganz verstehen, warum Julia so begeistert von ihm ist.

Der Schluss des Buches ist überraschend und komisch zugleich. Dass die Mutter von Julia die Mörderin des Mädchens ist, hätte man nicht gedacht. Sie hat das getan, damit Daniel seine "gerechte" Strafe für sein Vergehen an ihr bekommt. Sie selbst bringt sich selbst um und gesteht Julia in einem Brief alles. Murray findet diesen Brief und vereinbart mit Daniel, der sich schon im Gefängnis befindet, einen Deal. Er soll sich schuldig bekennen und Julia soll nie erfahren, wie es in Wirklichkeit war und dass ihre Mutter eine Mörderin und Selbstmörderin ist. Wie gesagt, ich fand das Buch an sich gut, aber es ist oft einfach zuviel...