Ohne Worte

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dark rose Avatar

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 Im Jahr 1976 geschieht ein furchtbares Verbrechen, eine Frau wird brutal vergewaltigt und niemand glaubt ihr. Die Gerichte sprechen den Mann frei, der ihr das antat, und seit dem hasst sie sich selbst.

Jahre später fragt ein kleines Mädchen nach seinem Vater, sie bekommt keine Antwort, und erwähnt ihn nie wieder. Dieses kleine Mädchen war Julia. Sie ist es auch, die in der Jetzt-Zeit ein Mädchen auf einer Straße findet. Sie ist brutal zugerichtet und kommt sofort ins Krankenhaus, doch zuvor sagt sie noch ein Wort: "Doktor". Es handelt sich um Grace, eine Schülerin von Julia. Nach diesem einen Wort sagt Grace nie wieder etwas. Sie hat die selben Schnitte und Wunden, wie die Frau 1976, doch niemand sieht die Verbindung. Wann also wird der Täter geschnappt? Wird er überhaupt geschnappt, oder entkommt er, wie auch schon damals seiner Strafe?

Julias Leben ist auch ohne das Schicksal von Grace durcheinander genug. Gerade läuft ihre Scheidung von ihrem alkoholsüchtigen Mann Murray, ihre zwei Kinder Alex und Flora können nicht verstehen, warum ihre Eltern sich nicht mehr lieb haben, und Julias Mutter Mary spricht seit kurzem nicht mehr. Auch Julias Tochter Flora spricht nicht, doch bei ihr liegt es daran, dass sie von Geburt an taub ist. Was also ist der Grund dafür, dass so viele Menschen in Julias Nähe auf einmal nicht mehr sprechen können? Nicht einmal der neue Arzt in der Stadt, David Carlyle weiß rat. Doch er sucht Julias Nähe, obwohl er sich sehr schnell verdächtig macht. Ist die Lösung des Ganzen wirklich so einfach? Meinte Grace mit "Doktor" David? Oder steckt doch jemand ganz anderes hinter all dem?

 

Also ich persönlich fand das Buch sehr gut. Die Handlung verlief auf zwei Ebenen, einmal die Erinnerungen einer Person und dann die Gegenwart. Jedes Kapitel ist aus der Sicht einer der Hauptpersonen geschrieben: Julia, Murray und Mary. Das macht das Ganze etwas interessanter, weil jeder andere Dinge wahrnimmt und immer wieder ein Puzzleteil hinzu fügen kann. Es gibt einiges im Buch, das vorhersehbar ist, aber auch vieles, das neu ist und auch schockierend. Auf jeden Fall ist "Stumm" es wert gelesen zu werden, mir hat es viel Spaß gemacht. Auch wenn es zwischen drin ab und an etwas langatmig war, man verliert nie den Kontext aus den Augen und lernt schnell, dass nicht alles so ist wie es scheint und nicht jeder sein wahres Gesicht gleich zu Anfang offenbart.