Stumme Wahrheit

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bartie Avatar

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Seitdem Julia ihre schwer verletzte Schülerin Grace im Straßengraben gefunden hat, kann sie nicht mehr zu Ruhe kommen. Sie ist eine alleinerziehende Mutter von zwei Kindern: Alex ist elf und Flora acht. Sie macht sich Sorgen um Alex, wenn er stundenlang wegbleibt und dann verdreckt nach Hause kommt. Die Tochter Flora ist stumm und braucht besonders viel Liebe und Zuneigung.  Auf den Vater von den beiden Kindern ist kein Verlass. Julia hat sich von ihm wegen seiner Alkoholprobleme getrennt.  Zwar besucht er die Kinder und unternimmt immer was mit ihnen, aber er ist unzuverlässig: Auch wenn er mit den Kindern unterwegs ist, kann er auf das Alkohol nicht verzichten.  Jetzt muss Julia auch ihrer Mum helfen, die seit einiger Zeit kein Wort mehr spricht. Und auch die zwei Pflegekinder, die bei ihrer Mutter wohnen, müssen versorgt werden.

Das Verbrechen an Grace kann Julia nicht aus dem Kopf gehen. Wollte die schwer verletzte Schülerin ihr irgendwas sagen, bevor sie verstummt worden ist? Hat sie mit dem Wort „Doktor“  nur um Hilfe gefleht? Obwohl alle Beweise gegen den Doktor David Carlyle sprechen, glaubt Julia an seine Unschuld. Sie hat sich in den charmanten  Arzt verliebt und außerdem ist sie ihm sehr dankbar für die Pflege ihrer Mutter. Bei ihm findet sie die Stabilität und Zuverlässigkeit, die sie so sehr in ihrer kaputten Ehe vermisst hat.

 Ich fand das Buch von Anfang an sehr spannend. Ich konnte die Zeit und Welt um mich herum vergessen. Einfühlsam  und gefühlvoll beschreibt die Autorin Julias Sorgen und Probleme. Ihr Schreibstil ist flüssig und anschaulich, die Geschichte  sehr am Leben orientiert und glaubhaft. Die hier ständig wechselnde Erzählperspektive hat mir sehr gefallen: Auf diese Weise konnte ich einige Ereignisse und die Beweggründe der Einzelpersonen besser nachvollziehen. Und auch wenn man Einiges nicht verstehen kann und es selber anders machen würde; ist es im wahren Leben anders? Fragen wir uns nicht oft: Warum habe ich das (nicht) so gemacht?  

bt