Ein bisschen wie ein schwedischer "Tatort"

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siebenstein Avatar

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Nach dem Mord an Sven Hagström gerät dessen Sohn in Verdacht der Täter zu sein. Olof wurde mit vierzehn bereits als des Mordes an einer sechzehnjährigen jungen Frau für schuldig befunden. Das frühere Verbrechen gerät wieder ins Visier von Ermittlerin Eira Sjödin. Es handelt sich also letzten Endes um zwei Ermittlungen, einen aktuellen (der ungefähr nach der Hälfte völlig unspektakulär gelöst wird) und einen Cold-Case. Soweit, so solide.

Zunächst einmal ist für mich rätselhaft geblieben, was der Titel "Sturmrot" und das entsprechend rote Cover mit dem Inhalt zu tun haben. Es kam ein Gewitter vor, das aber keine weitere tragende Rolle hatte, außer Wetter zu sein.
Dann fehlte mir (im eBook, vielleicht ist das in der Printausgabe anders) eine Karte. Es ist sehr wichtig, wer von der Terrasse aus welche Aussicht hat, in welche Richtung der Fluss fließt, wo Eira in bezug auf die Tatorte wohnt. Das alles ist für mich nicht nachvollziehbar gewesen, da ich die Orte und ihre geographische Lage zueinander nicht kannte.
Die bekannten Schwedenklischees werden bedient, natürlich wird ständig (und zuviel) Alkohol getrunken, es gibt Sex (zum Glück nicht auserzählt) und die Verbrechen sind martialisch und brutal.
Davon ab war es eine solide Ermittlung, bei der mir aber relativ schnell klar war, auf was es hinauslaufen würde. Wie ein besserer "Tatort-Krimi" in einer hübschen Landschaft mit ein bisschen Lokalkolorit. Das Ende war dazu unschön abrupt, aber da es sich um eine Reihe handelt, könnte da noch etwas folgen.

Fazit: 3,5 Sterne für die Ermittlerin und ihre beharrliche Ermittlung