Gelungener Auftakt einer atmosphärischen Krimireihe

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„Sturmrot“ ist der erste Band der neuen schwedischen Krimireihe von Tove Alsterdal um die Polizistin Eira Sjödin. Nach einigen Jahren in Stockholm ist Eira in ihren Heimatort Kramfors zurückgekehrt, um sich um ihre demenzkranke Mutter zu kümmern. Als wären ihre privaten Schwierigkeiten nicht genug, reißt auch ihr neuester Fall alte Wunden wieder auf. Im Sommer 1996 gestand der damals erst vierzehnjährige Olof Hagström den Mord an der nur wenig älteren Lina Stavred. Die Leiche des jungen Mädchens wurde jedoch bis heute nicht gefunden. Mehr als zwanzig Jahre später macht Olof auf der Durchreise einen Abstecher zu seinem Elternhaus und findet seinen Vater ermordet in der Dusche vor. Ein komplizierter Fall für Eira, der sie auch in ihre eigene Vergangenheit führt.
Eira ist eine junge, äußerst gewissenhafte Polizistin, die in ihren Nachforschungen nicht locker lässt, auch wenn sie dadurch die eine oder andere unliebsame Entdeckung macht. Sie glaubt nicht daran, dass Olof tatsächlich der Mörder von Lina ist und setzt alles daran, den alten, längst zu den Akten gelegten Fall wieder neu aufzurollen. Unterstützt wird sie dabei von Georg Georgsson aus der Mordkommission in Sundsvall, der von allen nur GG genannt wird. Er ist der einzige, der Eira glaubt und ihr bei ihren Ermittlungen den Rücken stärkt. Neben ihrer Arbeit als Polizistin kümmert sich Eira liebevoll um ihre an fortschreitender Demenz leidende Mutter Kerstin, die sie so lange wie möglich zu Hause betreuen möchte. Zu ihrem sprunghafteren, älteren Bruder Magnus, der ebenfalls noch in Kramfors lebt, hat sie ein eher angespanntes Verhältnis, versucht jedoch, ihm immer wieder eine Chance zu geben.

Tove Alsterdal schafft von der ersten Seite eine stimmungsvolle Atmosphäre, die mich über die gesamte Handlung fesseln konnte. Der kleine Ort Kramfors an der malerischen Nordküste Schwedens und seine Einwohner werden sehr authentisch beschrieben und ich fühlte mich sofort in Eiras ländliche Heimat versetzt. Der Autorin gelingt es dabei, die Vergangenheit und die Gegenwart gekonnt miteinander zu verweben und eine überraschende und zugleich tragische Auflösung der beiden Kriminalfälle zu präsentieren, die ich so nicht unbedingt erwartet hätte. „Sturmrot“ ist ein gelungener Reihenauftakt und ich freue mich sehr, dass die nächsten beiden Bände der Eira-Sjödin-Trilogie bereits demnächst erscheinen werden.