Ruhige Ermittlungen

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murphy12 Avatar

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Dieses Buch ist der Auftakt der Trilogie über die Ermittlerin Eira Sjödin.
Der Einstieg in den Krimi ist gut gewählt. Olof besucht nach 14 Jahren eher zufällig wieder sein Elternhaus. Aus einer Laune heraus geht er ins Haus und findet seinen toten Vater dort in der Dusche. Hierdurch beginnen Ermittlungen zur dessen Todesursache. Olof gerät selbst zunächst unter Verdacht, seinen Vater ermordet zu haben, da er vor 14 Jahren einen anderen Mord gestanden hatte. Auch dieser ältere Mord wird erneut beleuchtet.
Besonders die Naturumschreibungen am Anfang des Buches haben mich direkt in das Setting gezogen. Die Beschreibungen sind sehr detailliert, so dass der Blick auf die Landschaft liebevoll wirkt. Schreibstil und Wortwahl sind eher hochwertig und dadurch besonders ansprechend gestaltet. Der Krimi kommt auch überwiegend ohne Schimpfworte, Slang und ohne blutige Details aus. Das hat mir gefallen. Insgesamt muss ich aber auch leider sagen, dass die Geschichte sich stellenweise, eben durch diese detailgetreue Beschreibungen, zog. Immer wieder werden Nebensächlichkeiten intensiv beleuchtet und Nebenstränge, wie die demenzerkrankte Mutter der Ermittlerin Eira Sjödin, die von Eira betreut wird, verfolgt. Diese Erzählweise führt dazu, dass die Geschichte nie richtig in Fahrt kommt. Täter werden eher nebenbei enttarnt und sind dann geständig. Es kommt weder zu aktuellen Bedrohungslagen, noch zu Verfolgungsjagten oder Gefahrensituationen. In sich ist das Buch sehr ruhig aufgebaut. Eine besondere Spannung konnte ich nicht entdecken.
Insbesondere die Hauptperson Eira ist schön ausgearbeitet und bietet weitere Ausbaumöglichkeiten, jedoch konnte dieser Umstand alleine die fehlende Spannung nicht wettmachen.