Schwedischer Krimi-Durchschnitt

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justm. Avatar

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Ein Vater, der von ihm tot aufgefunden wird und ein in der Vergangenheit gestandenes Verbrechen: Olof Hagström ist der perfekte Verdächtige.
Dennoch zeigt sich den Lesern schnell, daß nicht er die Hauptfigur ist, sondern Polizistin Eira Sjödin. Und die ermittelt bald nicht nur im Tod von Olofs Vater.

"Sturmrot" ist kein Krimi, der vor Spannung nur so tropft oder bei dem man sich deswegen die Nägel kurz beißt. Nein, hier geht es eher um Ermittlungsarbeit, als um große Überraschungen oder eine Wendung nach der anderen.
Das mag an sich nicht unbedingt fesselnd sein, wird aber nichtsdestotrotz atmosphärisch genug erzählt, als das man beim Lesen dennoch unterhalten wird.

Autorin Tove Alsterdal erzählt auf 480 Seiten nämlich nicht nur von einem Verbrechen, sondern gleich von mehreren.
Und erfreut die Leser, beinahe nebenbei, nicht nur mit Landschaftsbeschreibungen, sondern gibt auch noch ein bißchen Unterricht in schwedischer Geschichte.

Hilfreich für den Lesefluß - trotz der Länge - sind die überwiegend doch sehr übersichtlichen Kapitel, die aber gleichzeitig so natürlich auch ein wenig Spannung nehmen.

Wobei ich fast behaupten möchte, daß es hier gar nicht so sehr um Spannung geht, denn die Auflösung der einzelnen Fälle ist wenig überraschend und im Allgemeinen eher unaufgeregt.

Fazit:
Wer auf Explosionen, blutrünstige Details, Gänsehaut und eben auch ein bißchen Spannung verzichten kann, dafür aber gerne einen einfachen, gut geschriebenen und gut zu lesenden Krimi lesen möchte, dem kann "Sturmrot" durchaus ans Herz gelegt werden.