Solider Schwedenkrimi

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Eira Sjödin kehrt in ihre Heimatstadt zurück um sich um ihre Mutter zu kümmern, die an beginnender Demenz leidet. Die Polizistin nimmt dafür in Kauf, dass eine Karriere auf dem Land nicht wirklich möglich ist und auch eine private Beziehung nicht sehr aussichtsreich ist. Doch sie wird sehr schnell mit einem Fall konfrontiert, der alte Erinnerungen weckt.
In diesem soliden schwedischen Krimi geht es eigentlich um zwei Mordfälle, in denen ermittelt wird und die irgendwie zusammen hängen. Nach und nach dröselt Eira die Fäden auf, die eine Verbindung zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart darstellen. Dabei ergeben sich ein paar interessante Wendungen, mit denen ich als Leserin nicht gerechnet habe.
Immer sympathischer wird mir während des gesamten Buches Eira Sjödin, die dieser Reihe deutlich ihren Stempel aufdrückt. Neben ihrem sozialen Engagement bei der Betreuung der Mutter und ihrer akribischen Polizeiarbeit ist sie aber auch offen für eine eher aussichtslose Beziehung und mutig genug, sich nicht immer anzupassen. Dabei ist sie zum Glück nicht so stark gestört, wie es in letzter Zeit bei Ermittlern in Krimis meiner Meinung nach irgendwie in Mode gekommen ist.
Sehr schön auch die intensiven Beschreibungen der schwedischen Landschaften, die man als Leser*in fast vor sich sehen kann.
Einzig der Titel erschließt sich mir nicht wirklich, er ist für mich nichtssagenden und langweilig. Und das Ende kommt dann doch ein wenig abrupt, auch wenn es mir inhaltlich sehr gut gefällt.
Ein guter Krimi und vielversprechender Auftakt einer neuen Reihe für alle Fans von schwedischen Krimis.