berührende Geschichte einer außergewöhnlichen Frau

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Emmy wird 1907 als Älteste von vier Töchtern auf einer kleinen Nordseeinsel geboren, die früher zu Dänemark, nun aber zu Preußen gehört. Als nach dem Ersten Weltkrieg erst ihre Mutter Janne und später ihr Vater Andries sterben, fällt der elterliche Hof an die Gemeinde, weil es keinen männlichen Erben gibt. Die Töchter werden auf verschiedene Vormunde verteilt und sehen sich nie wieder. Da Emmy kurz danach vierzehn Jahre alt und somit arbeitsfähig wird, bringt man sie in einem vornehmen Haushalt als Dienstmädchen unter. Sie kommt zur Bankiersfamilie von Waldstetten, wohnhaft in Charlottenburg, das zu Groß-Berlin gehört. Als sie dort Hauke, einen Sohn aus reichem Hause kennenlernt, folgt eine aufregende Zeit, denn er zeigt ihr das Leben in Berlin der Zwanzigerjahre.

Das Buch beginnt 1994. Emmy ist sechsundachtzig Jahre bzw. Sommer, wie sie es lieber formulieren würde, alt. Emmy ist mit sich im Reinen, sie fängt an, ihre Angelegenheiten zu regeln und erinnert sich rückblickend an ihr ereignisreiches Leben zurück. Was hat sie nicht alles erlebt? Zwei Weltkriege, eine Ehe, drei Kinder und nie hat sie ihren Humor und ihre Zuversicht verloren. Von der Liebe ihrer Eltern zehrt sie bis ins Erwachsenenalter.

„Vergiss nie, dass du von uns sehnsüchtig erwartet und immer geliebt worden bist. Diese Liebe, das tiefe Gefühl, erwünscht gewesen zu sein, trug sie durch schwere Zeiten. Wenn sie nur an ihre Eltern dachte, fühlte sie sich gewärmt.“ (Seite 242)

Eine tolle Geschichte erzählt Manuela Golz hier. Die Geschichte einer außergewöhnlichen Frau, die allen Widrigkeiten zum Trotz ihren Weg geht. Die Rückblicke betreffen nicht nur ihr, sondern auch das Leben ihrer Kinder. Gefühlvoll und mit viel Humor entfaltet sich das Leben von Emmy vor uns, die viele Höhen und Tiefen durchlebt, einige Katastrophen überlebt hat. Das hat mir imponiert und mich bewegt. Eine tolle Geschichte, die mich gut unterhalten hat. Von mir gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.