Eine interessante Lebensgeschichte

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marielu Avatar

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Zum Inhalt:
Emmy wird 1907 auf einer kleinen Nordseeinsel geboren. Liebevoll wird sie von ihren Eltern aufgezogen und ihr Vater ist damals schon der Meinung, dass ein Mädchen selbstbewusst durchs Leben gehen muss und Bildung braucht. Aber leider kommt es anders als alle denken, Emmy muss die Schule abbrechen um nach dem Tod ihrer Mutter sich um die Geschwister und den Vater zu kümmern. Als auch dieser kurz darauf stirbt wird Emmy nach Berlin in Stellung gegeben. Doch Emmy lässt sich nicht unterkriegen, liebt das Leben und hat ihren gesunden Menschenverstand. 1995 wird Emmy von ihrer ältesten Tochter Hilde immer mehr betüddelt, was Emmy, die immer noch rüstig und agil ist, nicht so ganz passt. Als Hilde eines Tages im Keller einen Ordner mit Unterlagen findet, forscht sie mit ihrem Bruder Otto heimlich nach und erfährt so, dass ihre Mutter doch so einiges zu vererben hat. Voller Vorfreude planen die beiden schon wie sie das Geld ausgeben können, doch sie haben ihre Rechnung ohne Emmys Pläne gemacht.

Meine Meinung:
Das Cover mit dem Schiff und dem Vogel steht in Zusammenhang mit dem Buchtitel. Emmys Vater war Walfänger und damals wurden sie auch Sturmvögel bezeichnet, die oft lange von zu Hause weg waren. Der Schreibstil ist flüssig und geprägt von einer gewissen Spannung mit der ich das Buch nicht aus der Hand legen konnte. Zu sehr wollte ich wissen wie Emmy ihr Leben meistert, gewachsen an zwei Kriege, was es mit dem gefundenen Ordner auf sich hat und was Emmy für Pläne mit dem Inhalt des Ordners hat. Erleben dürfen wir also Emmy um 1995 in ihrem betagten Alter aber auch ihr gesamtes Leben ab ihrer Geburt, diese Zeiten wechseln sich in dem Buch mit der sogenannten Jetzt-Zeit und der Vergangenheit ab. Emmy und ihr Leben hat mich von Anfang an fasziniert, sie ist wissensdurstig und manchmal Vorlaut sie suhlt sich nicht in Mitleid sondern packt an und weiß sich in den richtigen Momenten zu behaupten. Sie ist eben ganz, wie schon der Satz am Anfang den die Autorin ihrer Großmutter widmete: „Eine kleine Frau ganz groß“. Die Charaktere sowie die Umstände in den jeweiligen Zeiten wurden realistisch beschrieben und ich konnte mich gut hinein versetzen. Gerade jetzt, wo wir das letzte Jahr alle etwas zurückstecken mussten, sollten wir uns ein Beispiel nehmen an Frauen wie Emmy, die es nicht leicht hatten und trotzdem nie gejammert haben.

Fazit:
Eine Lebensgeschichte die für interessante Lesestunden garantiert über eine starke Frau, die sich zu behaupten weiß und selbst in schwierigen Lebenslagen ihren Humor nicht verliert.