Emmys Lebensgeschichte

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kaffeeelse Avatar

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Emmy Seidlitz, eine alte und kranke Frau, hat ein Leben führen müssen, dem nicht viele gewachsen gewesen wären. Ihre Familie ist auf einer kleinen Nordseeinsel ansässig gewesen, vom Meer umspült, den Gezeiten in ihren Warften trotzend, arm und mit den Händen im Mund lebend. Wahrscheinlich ein eigenwilliger Menschenschlag. Doch das tobende Leben versetzt sie frühzeitig und dramatisch nach Berlin und zwingt sie sehr früh selbstbestimmt zu werden. Also in ihrem möglichen Rahmen. Wenn man die vergangenen Zeiten bedenkt und die Stellung der Frau in der damaligen Zeit reflektiert. Dennoch hat diese Emmy Seidlitz ein interessantes und auch aufregendes Leben geführt. Hat sich nach und nach ein besser gestelltes Leben erarbeitet und erheiratet. Jetzt am Ende ihres Lebens blickt sie auf ihre Familie und ordnet ihre Verhältnisse mit eben diesem Blick. Und diese Familie kommt aus dem Staunen und ein Teil aus dem Protestieren nicht heraus. Denn dumm ist diese Emmy nicht, trotz minimaler Schulbildung. Emmy besitzt durch ihr Leben eine Menschenkenntnis, die ihr auch jetzt wieder hilft und die sie ihre Familie ohne rosarote Brille sehen lässt. Deshalb verteilt sie ihr Erbe bedacht und lässt sich nicht ausnehmen wie eine Weihnachtsgans.

Ein wirklich unterhaltendes Buch, keine hohe Literatur, aber dennoch ein Buch, welches ich recht gern gelesen habe. Ein Blick in die deutsche Geschichte aus dem Unterhaltungsgenre mit einer starken und bodenständigen weiblichen Protagonistin. Nett!