Porträts eines ungewöhnlichen Lebens

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Emmys Leben umspannt fast ein ganzes Jahrhundert. Sie wächst auf einer kleinen Nordseeinsel auf, wird von ihren Eltern geliebt und umsorgt, muss aber auch schon früh bei der Arbeit mithelfen. Die Schule besucht Emmy sehr gerne, es eröffnet sich dort für sie eine neue Welt. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges und dem Tod der Eltern verschlägt es sie nach Berlin.

Emmy lernt als Dienstmädchen die Oberschicht in Berlin kennen und auch Hauke, einen Sohn aus reichem Hause. Sie wird schwanger und die beiden heiraten gegen den Wunsch seiner Mutter. Es folgen harte Jahre im Haus der Schwiegermutter, diese behandelt Emmy wie ein Dienstmädchen und ihre Tochter Hilde bekommt von ihrer Großmutter oft Schläge. Der Sohn Otto hingegen hat bei der Großmutter viele Freiheiten.

Bei der Geburt ihrer Tochter Hilde schließt Emmy Freundschaft mit der Hebamme Marianne, die das Herz auf dem rechten Fleck hat. Diese Freundschaft hält ihr Leben lang. Während des Zweiten Weltkrieges nimmt Marianne Emmy und die beiden Kinder bei sich auf, als diese vor den Schlägen der Schwiegermutter flüchten. Die beiden Frauen trösten, ermutigen und unterstützen sich gegenseitig.

Emmy verliert nie ihren Mut und Humor. Sie bietet dem Schicksal immer wieder Stirn und sieht nach vorn, egal was kommt. Inzwischen ist sie 86 Jahre, wohnt immer noch in Berlin, hat ihren eigenen Kopf und ist nicht das naive Mädchen von der Insel, für das zwei ihrer Kinder sie halten. Hilde stößt auf Aktenordner im Keller, die Rätsel aufgeben. Sitzt ihre Mutter auf einem Vermögen?

Die Geschichte von Emmy wird in verschiedenen Zeitebenen geschrieben. Die Figuren und die Geschichte entwickeln sich, es ist das Porträt einer ungewöhnlichen Frau und eines bewegten Jahrhunderts. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und kann es nur empfehlen.