Bauchgefühl

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arambol Avatar

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"Nur bei einem gemeinsamen Essen war man so richtig zusammen."

Eine olfaktorische und kulinarische Reise in das spätsommerliche Portugal.
Torreira, ein kleiner verschlafener Küstenort südlich von Porto, Ende September. Die Sommer Saison ist fast beendet, es wird ruhig: Jeder kennt in Torreira jeden, das Leben geht einen beschaulichen Weg. Bis die Leiche einer Kunstgutachterin in einem Ferienhaus gefunden wird und diese sogleich wieder verschwindet: wo ist Raquel Martins de Souza? Was steckt hinter ihrem Tod?

Eine sehr entspannt und gemächlich erzählte Kriminalgeschichte vor einer Postkartenidylle fernab von Hektik und Stress. Mit sehr viel Gelassenheit und Ruhe wird die Handlung langsam entwickelt und die einzelnen, liebevoll gezeichneten Charaktere vorgestellt.
Der etwas naive Dorfpolizist João, die Stuttgarter Polizistin und Urlauberin Ria Almeida, sowie ihre Cousine Mariposa, der Inhaber des örtlichen Bestattungsinstituts Nuno, aber auch der cholerische Comissário Joaquim Baptista. Das emotionale Beziehungsgeflecht zwischen diesen Protagonisten wird vorsichtig geknüpft ist zeitweise aber durchaus auch gespannt.

Die Lektüre lässt direkt Urlaubsstimmung aufkommen: der Schreibstil ist äußerst unaufgeregt, flüssig und gut zu lesen, ohne jemals Langeweile aufkommen zu lassen.
Die Lösung des Falles kommt ohne größere Überraschungen aus und ist in sich schlüssig.

Auch das Buchcover mit den blau-weiß
gemusterten Keramikfliesen, der bunten Häuserfassade und den traditionellen Fischerbooten hat mich direkt sehr positiv angesprochen.

Ein lohnenswerter Trip an die portugiesische Atlantikküste: Leseempfehlung.