Fängt die Alegria und die Saudade Portugals ein (und ein wenig Foda-se)

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kleine hexe Avatar

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Zuerst einmal: das Coverbild ist bezaubernd. Die Mischung von maritimer Landschaft und die landestypischen portugiesischen Azulejos (Kacheln)ist einmalig gelungen. Es bereitet uns vorab auf die portugiesische Szenerie und Mentalität vor.
Die Handlung ist linear, ohne viele Nebenhandlungen aufgebaut. Eine deutsche Polizistin mit portugiesischen Wurzeln wird ohne ihr Wollen und Dazutun in die Ermittlungen zum Todesfall einer Fresko-Restauratorin hinzugezogen. Am Ende ist der Fall restlos geklärt, der Mörder ist wieder mal nicht der Gärtner. Der Polizeichef schluckt die Kröte, dass Ria nicht Mitglied der portugiesischen Polizei ist und akzeptiert sie. Er kann einfach nicht auf Ihre Kompetenz, Fachwissen und Intuition bei den Ermittlungen und Verhören verzichten. Zum Schluss bietet sich der jungen Frau die Gelegenheit, offiziell bei der Polizei von Torreira anzuheuern. Das bedeutet, wir dürfen uns auf weitere Krimis mit Ria Almeida als Ermittlerin freuen.
Handlung und Schreibstil sind überzeugend. Jedem Kapitel ist ein Begriff aus dem Portugiesischen vorangestellt, mit einer detaillierten Übersetzung und einem festen Bezug zum Kapitel. Beim Leser wird dadurch auch der Bezug zu Portugal hergestellt. Auch die kurzen und interessanten Beschreibungen von portugiesischen Orten, Straßen, Lokalen tragen dazu bei.
Die portugiesischen Leckereien, die im Buch erwähnt werden, ließen mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Absolut lecker. Aber ich frage mich, bei so vielen Leckereien, ob es noch schlanke Menschen in Portugal gibt und mit wie viel Hüftgold Touristen in ihre Heimatländer zurückkehren?