Unblutiger Krimi mit viel portugiesischem Flair

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flotteranton Avatar

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Im Küstenort Torreira wird eine tote Frau in ihrer Küche gefunden und alles sieht nach einem natürlichen Tod durch Herzversagen aufgrund einer allergischen Reaktion aus. Doch dann wird die Leiche aus dem Bestattungsinstitut gestohlen und das lässt die Polizisten ihre Meinung ändern. Und ob sie will oder nicht wird die deutsche Polizistin Ria Almeida, die dort ihren Urlaub bei ihrer Familie verbringt, in den Fall verwickelt.

Ria Almeida ist eine sympathische junge Frau mit viel Empathie und eigentlich brennt sie für ihren Beruf. Aber das Verhalten von ihren männlichen Kollegen und ihrem Vorgesetzten verleiden ihr diesen derzeit. Mariana da Silva hat die unterschiedlichen Gefühle besonders von Ria sehr gut beschrieben, so dass ich ihre Situation sehr gut nachempfinden konnte. Aber auch die anderen ziemlich unterschiedlichen Charaktere sind sehr gut und realistisch ausgearbeitet.

Mir gefiel der flüssige Schreibstil der Autorin sehr gut. Und der Wechsel zwischen Privatleben und Ermittlungen machte das Geschehen für mich noch authentischer. Dabei hat Mariana da Silva sehr viel portugiesisches Flair in ihren Krimi einfließen lassen, sei es durch das Familienleben der beteiligten Personen oder durch die vielen erwähnten kulinarischen Köstlichkeiten des Landes. Durch die Landkarte im Inneren konnte ich mir die Ortsverhältnisse noch besser vorstellen.

Schön finde ich das Cover mit den abgebildeten Azulejos, den für Portugal so typischen blau-weißen Keramikfliesen. Besonders gut gefallen haben mir die portugiesischen Ausdrücke und deren Erklärung zu Beginn jedes Kapitels.

Der erste Krimi aus der Feder von Mariana da Silva hat mir gut gefallen. Es muss nicht immer viel Blut fließen oder hochdramatisch zugehen. Dieser lebt meines Erachtens auch durch das regionale Ambiente, das den Leser an die Atlantikküste entführt, ohne dass der Fall außer Acht gelassen wird.