Eine Handvoll Eis sorgt immer für einen schönen Glanz ..

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.. in der Wurst und - wenn einem beim Lesen die Lachtränen kommen - auch in den Augen.

Zum Inhalt: Der abgebrochene Student Moritz zieht der Liebe wegen nach München, fliegt aber wegen diverser Schwindeleien bei seiner Angebeteten heraus. Zum Glück nimmt ihn sein Metzger gegen geringes Entgelt auf und erklärt Moritz das Leben anhand seines Wurstsortiments, diverser Bekannter und einiger Rückgriffe auf die Geschichte.

Zum Cover: Passt! Genauso stellt man sich Metzger Karl beim Lesen vor. Das Comicartige weist auf den humorvollen Inhalt und die Umgebung Münchens hin.

Mein Eindruck: Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei - und in eine Gedächtniswurst lässt sich ein Leben einpacken. Diese Art der Erinnerung ist nur eine philosophische Erkenntnis, die Metzger Karl Moritz und damit dem Leser schenkt. Überhaupt punktet das Buch vor allem damit, dass nicht der platte Humor vom Zusehen des Scheiterns eines Gestrandeten zum Tragen kommt, sondern die tiefsinnigen Betrachtungen des Metzgers für eine gewisse Ernsthaftigkeit sorgen. Kein reines Schenkelklopfen (gibt es auch...), eher ein spitzbübisches Augenzwinkern.

Dieses Buch ist ein amüsanter Zeitvertreib, der mir als Rheinländerin (ähnlich Moritz) die Lebensart und den Charakter der Münchner abseits von Oktoberfest und Bussi-Bussi-Szene nahe brachte, indem es genau diese Klischees auf die Schippe nimmt.

Fazit: Eine frisch gebrühte Wurst ohne faden Nachgeschmack.

4 Sterne