Die Lammmedaillons der Schöffin

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Ruth Holländer hat: einen studierenden Sohn, der lieber Musiker werden möchte und seine Mutter gerade zu seinem ersten Konzert eingeladen hat (das Geld für die Raummiete stammt schließlich von ihr); eine Tochter, die nur genervt die Augen verdreht, wenn sie dezent auf den morgigen Schultag hingewiesen wird; einen Freund? Lover? Partner? (so genau weiß sie es selbst nicht), der als Staatsanwalt an dem Gericht arbeitet, dem sie als Schöffin zugewiesen ist, und außerdem noch verheiratet ist, und ein kleines französisches Bistro. Also eigentlich schon genug am Hals, aber das hält sie nicht davon ab, im Fall des Rentners Jürgen Dombroschke, der angeklagt ist, seine an Parkinson erkrankte Frau vergiftet zu haben, eigene Ermittlungen anzustellen. Womit sie nicht nur den Rat ihrer Freunde in den Wind schlägt, sondern auch ihre Kompetenzen überschreitet: Zu eigenen Ermittlungen sind Schöffen nicht befugt.

Fazit: Ein „solider“ Krimi, dem das Privatleben seiner ermittelnden Personen ebenso wichtig ist wie der aufzuklärende Fall. Und – zumindest auf den ersten 29 Seiten – wohltuenderweise einer, dem es gelingt, Spannung auch ohne Blut & Leichenteile zu erzeugen: man ist gleichermaßen neugierig auf die Auflösung des Falles wie auf die Geschichte der einzelnen Personen.