Die Schöffin

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luna66 Avatar

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In diesem Buch geht es schon um den 2.Fall für die Schöffin Ruth Holländer. Ich hatte keine Probleme, mich in das Buch einzulesen, dennoch glaube ich, dass es von Vorteil sein könnte, auch ihren ersten Fall, der in dem Buch "Unschuldslamm" behandelt wird, vorher gelesen zu haben. Möglicherweise findet man dann eher Zugang zu der Protagonistin, welche sich im Alltag als Alleinerziehende zwischen der Sorge um ihre Kinder, ihr Bistro und ihre schwierige Liebesbeziehung zu Staatsanwalt Hannes Eisenrauch aufreibt.

Obwohl Ruth Holländer eine durchaus sympathische Protagonistin ist, will der Funke nicht so richtig bei mir überspringen. Zu vage und stereotypisch ist ihr Charakter gezeichnet, zu vieles bleibt angedeutet und in der Schwebe. Die einzelnen Kapitel sind relativ kurz, kaum hat man sich als Leser in einen Handlungsstrang versetzt, geht es im nächsten Kapitel zu einer anderen Person und manchmal auch gleich ein Jahr oder sogar Jahrzehnte zurück. Dabei ist der Schreibstil der Autorin eher lakonisch und unaufgeregt. Der eigentliche Kriminalfall ist im Prinzip relativ unspektakulär - es geht im Grunde um eine traurige Ehegeschichte. Dabei kommen auch noch eine moldawische Prostituierte und Menschenhändler ins Spiel. Am Ende fügen sich alle Puzzleteile zu einem logischen Ganzen zusammen, aber ich hätte mir einige Aspekte, besonders die Geschichte des Rentnerehepaares, ausführlicher gewünscht. So blieb ich am Ende der Lektüre etwas unbefriedigt zurück