Ein neuer Fall für Schöffin Ruth Holländer

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xanaka Avatar

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Ruth ist Schöffin am Berliner Landgericht und hat ein Verhältnis mit dem Staatsanwalt Johannes Eisenrauch. Das darf natürlich niemand wissen, denn der Staatsanwalt ist zum einen noch verheiratet und zum Zweiten ist es auch bei einer Verhandlung nicht zielführend, wenn Schöffin und Staatsanwalt ein Verhältnis miteinander haben. Sie dürfen während einer laufenden Verhandlung nicht über den Fall reden. Das ist zwar bis jetzt noch so nicht passiert, könnte aber jeder Zeit geschehen.
Und dann ist da der Fall des Rentnerpaares Dombroschke. Margit leidet unter Parkinson und ist ans Bett gefesselt und auf die Pflege ihres Mannes angewiesen. Offenbar scheint das Verhältnis der Beiden zueinander nicht mehr das Beste zu sein. Einige Tages später wird die Leiche von Margit im Schlafzimmer aufgefunden. Jürgen, der Ehemann, hat den Tod nicht gemeldet. So entstand der Verdacht, dass sie nicht eines natürlichen Todes gestorben sei. Er wurde daraufhin sofort festgenommen.
Soweit der Sachverhalt. Ruth wird als Schöffin mit dem Fall konfrontiert. Alle sind sich einig, schuld kann nur der Ehemann sein. Auch wenn nicht ganz klar ist, warum er das getan hat. Natürlich hat Ruth Zweifel, denn auf sie macht Jürgen Dombroschke doch eher den Eindruck, dass er seine Frau auf keinen Fall getötet hat.
Interessant ist auch, dass der Krimi sich in zwei Handlungsstränge teilt. Auf der einen Seite ist es das private Leben von Ruth und ihrer Tätigkeit als Schöffin. Auf der anderen Seite erfahren wir mehr von Jürgen und dem Leben mit seiner Frau Margit. Sehr schnell wird klar, dass er seine Frau geliebt hat. Mit der schweren Erkrankung seiner Frau kommt er ganz gut klar. Er kümmert sich rührend um sie, auch wenn sie sich im Verlauf der Krankheit immer mehr verändert.
Mit viel Spürsinn und kriminalistischer Energie versucht Ruth den eigentlich gelösten Fall aufzulösen. Das dabei nicht immer alles glatt läuft, ist fast voraussehbar. Und auch die Beziehung zum Staatsanwalt entwickelt sich nicht so, wie sie es sich wünschen würde.
Das war wieder ein Krimi, ganz nach meinem Geschmack. Er lässt sich gut hintereinander lesen und ist äußerst spannend geschrieben. Es ist bereits der 2. Fall für die Schöffin gewesen, an der wir teilhaben konnten. Jedoch kann man dieses Buch, ohne Kenntnis des ersten Buch, sehr gut lesen. Auch erfährt man einiges von der Tätigkeit der Schöffen - das fand ich persönlich sehr interessant.
Für mich an alle eine klare Leseempfehlung an alle.
Und an Judith Arendts die Bitte, dass es weitere Fälle der Schöffin Ruth Holländer geben wird.