Ganz nette Familiengeschichte
Der zweite "Fall" für Schöffin Ruth Holländer, "Sündenbock", ist nicht wirklich ein Krimi, sondern eher eine ganz interessante und gut zu lesende Familiengeschichte. Es geht zwar ansatzweise auch um einen Todesfall, der eigentümlicherweise vor Gericht verhandelt wird, aber mehr und mehr rankt sich das Buch um die Beziehungs- und sonstigen Probleme der Schöffin sowie um die Historie von Jürgen und Margrit. Eingeschoben werden noch - zunächst sehr unklar anmutende - Erzählungen einer namenlosen Frau, die auf der Flucht vor Menschenhändlern zu sein scheint.
Im Mittelpunkt steht jedoch das Leben Ruths, ihrer Arbeit in ihrem französischen Bistro, ihrer Beziehung zum noch verheirateten Staatsanwalt Hannes Eisenrauch, ihrer Sorgen um den erwachsenen Sohn und dessen Lebensweg sowie um ihre Tochter und deren neuen Freund Najib. Gut und nachvollziehbar geschildert, macht die Lektüre dieser Geschichten durchaus Freude, hat allerdings nur wenig mit der Erwartungshaltung zu tun, einen spannenden Krimi zu lesen.
Da helfen dann auch brutale Einsprengsel und abschreckende Details aus der Pathologie nicht. Es ist und bleibt eben allenfalls eine um den vermeintlichen Kriminalfall herumgebaute Famlienstory. Die Arbeit der ermittelnden Polizisten spielt nur ganz am Rande eine Rolle, doch ist für mich absolut fraglich, warum diese es überhaupt zu einem Prozess haben kommen lassen. Die tote Margrit Dombroschke ist vergiftet worden - vermeintlich durch ihren Mann. Eigenartig ist vor allem, dass dieser schmächtige, unscheinbare Mann die Leiche so lange in der Wohnung hat liegenlassen. Und dann mit der verwesenden Frau die Wohnung geteilt hat. Wäre das nicht eher ein Fall für den Psychiater?
Nun ja, wenn man mit anderen Voraussetzungen an die Lektüre geht, bietet Judith Arendt sicherlich einige Stunden ganz angenehme Unterhaltung. Sie schreibt relativ präzise, die Personen sind einigermaßen realistisch getroffen und auch die losen Enden werden alle verknüpft. Aber mehr ist "Sündenbock" auch nicht. Daher 3 Sterne.
Im Mittelpunkt steht jedoch das Leben Ruths, ihrer Arbeit in ihrem französischen Bistro, ihrer Beziehung zum noch verheirateten Staatsanwalt Hannes Eisenrauch, ihrer Sorgen um den erwachsenen Sohn und dessen Lebensweg sowie um ihre Tochter und deren neuen Freund Najib. Gut und nachvollziehbar geschildert, macht die Lektüre dieser Geschichten durchaus Freude, hat allerdings nur wenig mit der Erwartungshaltung zu tun, einen spannenden Krimi zu lesen.
Da helfen dann auch brutale Einsprengsel und abschreckende Details aus der Pathologie nicht. Es ist und bleibt eben allenfalls eine um den vermeintlichen Kriminalfall herumgebaute Famlienstory. Die Arbeit der ermittelnden Polizisten spielt nur ganz am Rande eine Rolle, doch ist für mich absolut fraglich, warum diese es überhaupt zu einem Prozess haben kommen lassen. Die tote Margrit Dombroschke ist vergiftet worden - vermeintlich durch ihren Mann. Eigenartig ist vor allem, dass dieser schmächtige, unscheinbare Mann die Leiche so lange in der Wohnung hat liegenlassen. Und dann mit der verwesenden Frau die Wohnung geteilt hat. Wäre das nicht eher ein Fall für den Psychiater?
Nun ja, wenn man mit anderen Voraussetzungen an die Lektüre geht, bietet Judith Arendt sicherlich einige Stunden ganz angenehme Unterhaltung. Sie schreibt relativ präzise, die Personen sind einigermaßen realistisch getroffen und auch die losen Enden werden alle verknüpft. Aber mehr ist "Sündenbock" auch nicht. Daher 3 Sterne.