Gelungene Fortsetzung!
Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
Ein Jahr ist Ruth Holländer bereits Schöffin, aber dieses Ehedrama erschüttert sie besonders: Rentner Jürgen Dombroschke ist angeklagt, seine an Parkinson erkrankte Frau vergiftet zu haben. Ein deprimierender Fall, bei dem alles klar zu sein scheint. Doch Ruth spürt, dass ein Puzzleteil fehlt. Hin und her gerissen zwischen Schöffinnendasein und Privatleben, hört Ruth sich – gegen den Rat ihres Freundes, Staatsanwalt Hannes Eisenrauch – ein bisschen um. Auch in Dombroschkes Schrebergarten. Und entdeckt die dramatische Wahrheit ...
Autorin (Quelle: amazon)
Judith Arendt ist das Pseudonym einer erfolgreichen Krimi-Autorin. Sie schreibt gelegentlich Drehbücher für deutsche Fernsehserien und sieht umso lieber amerikanische. Ihre Leidenschaft gilt dem Kriminalroman, insbesondere dem skandinavischen und britischen. Judith Arendt lebt mit ihrer Familie seit einigen Jahren in der Nähe von München. Das verlorene Schaf ist der zweite Krimi mit der Schöffin Ruth Holländer.
Allgemeines
Zweites Buch der Reihe um die Schöffin Ruth Holländer
Erscheinungstermin: 6. März 2015 im Ullstein Verlag, Taschenbuch mit 301 Seiten*
Die Kapitel sind nicht nummeriert, sondern jeweils mit Handlungsort und -zeit (Berlin, Gegenwart und Rückblenden in die Vergangenheit) überschrieben.
Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven, hauptsächlich der Perspektive der Protagonistin
Zum Inhalt
Ein Jahr ist seit dem ersten Fall (--> Unschuldslamm) vergangen, als die Schöffin Ruth Holländer einem eher unspektakulär wirkenden Prozess zugelost wird. Der Rentner Jürgen Dombroschke soll seine schwer kranke und rundum pflegebedürftige Ehefrau Margit vergiftet haben. Er macht keine Aussage zum Tod seiner Frau, mit deren Leichnam er noch 14 Tage in der Wohnung gehaust hat, aber er scheint seine Frau sehr geliebt zu haben. Ruth Holländer hegt Zweifel an seiner Schuld. Zu ihrem Unglück ist sie mit einem völlig ungeeigneten Mit-Schöffen gestraft, der durch unprofessionelles Verhalten dafür sorgt, dass der Prozess abgebrochen und mit anderen Schöffen von vorn aufgerollt werden muss. Trotz ihrer Entbindung vom Fall geht die Angelegenheit Ruth nicht aus dem Kopf und sie beschließt, wieder einmal eigene Ermittlungen anzustellen, ohne zu wissen, worauf sie sich einlässt...
Auch in Ruths Privatleben geht nicht alles glatt. Ihre Beziehung zum noch verheirateten Staatsanwalt Hannes Eisenrauch wird einer Belastungsprobe ausgesetzt und im Leben ihrer beiden Kinder Lukas und Annika ergeben sich Veränderungen, die für Ruth gewöhnungsbedürftig sind.
Beurteilung
Der zweite Band der Reihe um Ruth Holländer widmet sich wie sein Vorgänger nicht nur dem Kriminalfall, der vor Gericht verhandelt wird, sondern schildert außerdem den Alltag einer berufstätigen und alleinerziehenden Mutter. Dabei werden die Gegebenheiten des Lebens in der gegenwärtigen Gesellschaft sehr authentisch geschildert, die meisten Leser/innen dürften sich in Ruths Situation versetzen können.
Der Fall um die unter bisher nicht geklärten Umständen verstorbene Rentnerin wird ruhig und ohne reißerische Effekte behandelt, bleibt aber dennoch nicht ohne Spannung für den Leser. In Rückblenden entwirft die Autorin das Bild einer nach außen hin ziemlich gewöhnlichen Ehe von den Sechziger Jahren bis in die Gegenwart. Diese zwischen die Kapitel um den Prozess und Ruths eigenmächtige Ermittlungen eingestreuten Rückblicke erlauben einen Einblick in eine durch ein Ungleichgewicht geprägte Beziehung und verleiten den Leser zur Entwicklung von Theorien.
Ein weiterer Handlungsstrang um andere kriminelle Machenschaften, die leider heutzutage nicht außergewöhnlich sind, verzahnt sich zunehmend mit der Haupthandlung und kann erst gegen Ende des Romans dem Gesamtzusammenhang zugeordnet werden, wodurch das Interesse des Lesers wachgehalten wird.
Die charakterliche Ausgestaltung der Figuren ist gelungen, jede Figur ist glaubwürdig. Auch der Erzählstil ist ansprechend: Eher ruhig ohne die Schilderung brutaler Szenen, anschaulich und sehr "zeitgenössisch" macht er den Roman zu guter Unterhaltung für Liebhaber realistischer und unblutiger Kriminalliteratur.
"Sündenbock" kann einzeln gelesen werden, da aber auch der erste Band sehr lesenswert ist und auch Ruths Privatleben eine große Rolle spielt, ist es in jedem Fall empfehlenswert, mit dem ersten Band zu beginnen.
Fazit
Ein gut konstruierter Roman für Freunde ruhiger, aber dennoch fesselnder Kriminalliteratur!
Ich vergebe 4,5 Sterne
Ein Jahr ist Ruth Holländer bereits Schöffin, aber dieses Ehedrama erschüttert sie besonders: Rentner Jürgen Dombroschke ist angeklagt, seine an Parkinson erkrankte Frau vergiftet zu haben. Ein deprimierender Fall, bei dem alles klar zu sein scheint. Doch Ruth spürt, dass ein Puzzleteil fehlt. Hin und her gerissen zwischen Schöffinnendasein und Privatleben, hört Ruth sich – gegen den Rat ihres Freundes, Staatsanwalt Hannes Eisenrauch – ein bisschen um. Auch in Dombroschkes Schrebergarten. Und entdeckt die dramatische Wahrheit ...
Autorin (Quelle: amazon)
Judith Arendt ist das Pseudonym einer erfolgreichen Krimi-Autorin. Sie schreibt gelegentlich Drehbücher für deutsche Fernsehserien und sieht umso lieber amerikanische. Ihre Leidenschaft gilt dem Kriminalroman, insbesondere dem skandinavischen und britischen. Judith Arendt lebt mit ihrer Familie seit einigen Jahren in der Nähe von München. Das verlorene Schaf ist der zweite Krimi mit der Schöffin Ruth Holländer.
Allgemeines
Zweites Buch der Reihe um die Schöffin Ruth Holländer
Erscheinungstermin: 6. März 2015 im Ullstein Verlag, Taschenbuch mit 301 Seiten*
Die Kapitel sind nicht nummeriert, sondern jeweils mit Handlungsort und -zeit (Berlin, Gegenwart und Rückblenden in die Vergangenheit) überschrieben.
Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven, hauptsächlich der Perspektive der Protagonistin
Zum Inhalt
Ein Jahr ist seit dem ersten Fall (--> Unschuldslamm) vergangen, als die Schöffin Ruth Holländer einem eher unspektakulär wirkenden Prozess zugelost wird. Der Rentner Jürgen Dombroschke soll seine schwer kranke und rundum pflegebedürftige Ehefrau Margit vergiftet haben. Er macht keine Aussage zum Tod seiner Frau, mit deren Leichnam er noch 14 Tage in der Wohnung gehaust hat, aber er scheint seine Frau sehr geliebt zu haben. Ruth Holländer hegt Zweifel an seiner Schuld. Zu ihrem Unglück ist sie mit einem völlig ungeeigneten Mit-Schöffen gestraft, der durch unprofessionelles Verhalten dafür sorgt, dass der Prozess abgebrochen und mit anderen Schöffen von vorn aufgerollt werden muss. Trotz ihrer Entbindung vom Fall geht die Angelegenheit Ruth nicht aus dem Kopf und sie beschließt, wieder einmal eigene Ermittlungen anzustellen, ohne zu wissen, worauf sie sich einlässt...
Auch in Ruths Privatleben geht nicht alles glatt. Ihre Beziehung zum noch verheirateten Staatsanwalt Hannes Eisenrauch wird einer Belastungsprobe ausgesetzt und im Leben ihrer beiden Kinder Lukas und Annika ergeben sich Veränderungen, die für Ruth gewöhnungsbedürftig sind.
Beurteilung
Der zweite Band der Reihe um Ruth Holländer widmet sich wie sein Vorgänger nicht nur dem Kriminalfall, der vor Gericht verhandelt wird, sondern schildert außerdem den Alltag einer berufstätigen und alleinerziehenden Mutter. Dabei werden die Gegebenheiten des Lebens in der gegenwärtigen Gesellschaft sehr authentisch geschildert, die meisten Leser/innen dürften sich in Ruths Situation versetzen können.
Der Fall um die unter bisher nicht geklärten Umständen verstorbene Rentnerin wird ruhig und ohne reißerische Effekte behandelt, bleibt aber dennoch nicht ohne Spannung für den Leser. In Rückblenden entwirft die Autorin das Bild einer nach außen hin ziemlich gewöhnlichen Ehe von den Sechziger Jahren bis in die Gegenwart. Diese zwischen die Kapitel um den Prozess und Ruths eigenmächtige Ermittlungen eingestreuten Rückblicke erlauben einen Einblick in eine durch ein Ungleichgewicht geprägte Beziehung und verleiten den Leser zur Entwicklung von Theorien.
Ein weiterer Handlungsstrang um andere kriminelle Machenschaften, die leider heutzutage nicht außergewöhnlich sind, verzahnt sich zunehmend mit der Haupthandlung und kann erst gegen Ende des Romans dem Gesamtzusammenhang zugeordnet werden, wodurch das Interesse des Lesers wachgehalten wird.
Die charakterliche Ausgestaltung der Figuren ist gelungen, jede Figur ist glaubwürdig. Auch der Erzählstil ist ansprechend: Eher ruhig ohne die Schilderung brutaler Szenen, anschaulich und sehr "zeitgenössisch" macht er den Roman zu guter Unterhaltung für Liebhaber realistischer und unblutiger Kriminalliteratur.
"Sündenbock" kann einzeln gelesen werden, da aber auch der erste Band sehr lesenswert ist und auch Ruths Privatleben eine große Rolle spielt, ist es in jedem Fall empfehlenswert, mit dem ersten Band zu beginnen.
Fazit
Ein gut konstruierter Roman für Freunde ruhiger, aber dennoch fesselnder Kriminalliteratur!
Ich vergebe 4,5 Sterne