gelungener zweiter Band

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flipfloplady007 Avatar

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Ein Jahr ist es nun schon her, seitdem Ruth Holländer ganz überraschend zur Schöffin ernannt wurde. Ihren ersten Fall, bei dem es um eine ermordete Schülerin ging, hat sie erfolgreich abgeschlossen und nun wartet ein zweiter spannender Fall vor Gericht auf sie. Es geht diesmal um eine alte kranke Frau, die vermutlich von ihrem Mann vergiftet wurde. Es scheint bereits alles klar zu sein, das einzige das fehlt ist das Motiv. Ruth kann einfach nicht an die Schuld des Mannes glauben und beginnt eigene Nachforschungen anzustellen und es dauert nicht lange bis sie auf eine Spur trifft.
Inhalt:
Der Inhalt des Buches hat mir wie der des Vorgängers sehr gut gefallen. Dieses Buch ist nicht wie ein normaler Krimi, da es hier nicht um die Ermittlungen der Polizei und Staatsanwalt, sondern um die Gerichtsverhandlung nach diesen Ermittlungen geht. Natürlich stellt Ruth im Laufe des Buches auch eigene Ermittlungen an. Neben den Ermittlungen steht, wie im letzten Band auch, ihr Privatleben im Mittelpunkt der Handlungen. Mir gefällt dies sehr, da ich es interessant finde neben dem Fall auch wieder neues über Ruth uns ihre Familie zu erfahren. Denn ein Leben besteht eben nicht nur aus Arbeit, wie auch Ruth jedes Mal wieder aus neue feststellen muss. Die Spannungskurve ist in diesem Buch eher mäßig, was mich allerdings nicht gestört hat, da für mich Ruth in diesem Buch im Vordergrund steht, und ich einfach gerne darüber lese, wie es ihr als Schöffin ergeht. Wer jedoch einen richtig spannenden Krimi erwartet, der sollte lieber auf ein anderes Buch ausweichen.
Aufbau und Schreibstil:
Der Aufbau des Buches gefällt mir gut, da ich die vielen Kapitel mit den Ortsangaben vor den einzelnen Kapiteln sehr gut finde. Man kann sich sofort orientieren und weiß wo man sich befindet. Der Schreibstil gefällt mir ebenfalls sehr gut, da sich das Buch gut und flüssig lesen lässt. Es hat mich sehr gut unterhalten und ich hatte das Gefühl, dass es sehr schnell vorbei war. Wie bereits erwähnt ist die Spannungskurve nicht allzu steil, allerdings hat das Buch auch so seinen ganz eigenen Charme. Mir gefällt es sehr gut, dass der Leser viel über Ruths Gedanken und Gefühle erfährt, da es so alles sehr plastisch wirkt und nicht so platt, wie in manch anderen Büchern. Ich finde, dass die Autorin es mit ihrem Schreibstil sehr gut schafft die Figuren zum Leben zu erwecken. Ich hatte das Gefühl mitten im Geschehen zu sein und obwohl es nicht so wahnsinnig spannend ist, ist es mir schwer gefallen das Buch aus der Hand zu legen.
Charaktere:
Ruth Holländer ist eine meiner „Lieblingsermittlerinnen“, da sie keine Polizeiarbeit leistet, sondern sich meistens auf ihr Gefühl verlässt und aus reiner Neugier heraus handelt. Dass sie sich damit den einen oder anderen Ärger einhandelt und sich auch mal in Gefahr bringt ist dabei abzusehen. Neben Ruth mag ich auch ihre Kinder sehr gerne. Beide habe ich bereits im Vorgänger kennengelernt und ich finde, dass auch sie zu den Krimis um Ruth Holländer einfach dazu gehören. Zwar bringen sie die Story nicht unbedingt weiter, sorgen aber für genug Trubel in Ruths Privatleben. Insgesamt finde ich die Figuren in diesem Buch allesamt sehr realistisch. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es meine Nachbarn sind, die ich nur noch nicht kennengelernt habe. Mir gefällt dieser Realitätsbezug sehr gut.
Cover und Klappentext:
Das Cover passt aus meiner Sicht sehr gut zu dem Buch, da es zum einen sehr gut an den Vorgänger anschließt und zum anderen eine gewisse düstere Stimmung verbreitet. Ich habe anhand des Covers sofort erkannt, dass dieses Buch der Nachfolger von „Unschuldslamm“ sein muss. Auch vom Titel her kann man ja bereits einen gewissen Zusammenhang zwischen den beiden Büchern herstellen.
Den Klappentext des Buches finde ich gut dosiert, da er eine gute Länge hat, dabei alles wichtige über das Buch verrät und gleichzeitig nicht zu viel verrät, sodass es sich auf jeden Fall noch lohnt das Buch zu lesen.
Fazit:
Für alle, denen „Unschuldslamm“ bereits gut gefallen hat, ist das Buch aus meiner Sicht Pflicht. Aber auch allen anderen kann ich dieses Buch ans Herz legen, da es mal ein Krimi der etwas anderen Art ist, da es hier nicht um polizeiliche Ermittlungen geht, sondern um die Sicht einer ehrenamtlichen Schöffin. Die Personen sind dabei sehr realistisch und es macht Spaß Ruth nicht nur bei ihrer Tätigkeit bei Gericht, sondern auch in ihrem Privatleben zu begleiten.