Ruth Holländers 2. Fall

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Margit Dromboschke, längere Zeit schwer krank und dadurch bettlägrig, ist tot. Ihr Nachbar findet ihre Leiche erst Tage später im Schlafzimmer der Dromboschkes. Sie starb eines unnätürlichen Todes. Sie wurde vergiftet. Ihr Ehemann und Pfleger Jürgen Dromboschke wird von der Polizei festgenommen. Ruth Holländer wird diesem Tötungsfall als Schöffin vor Gericht zugelost. Es ist bereits ihr zweites Jahr als Schöffin. Im Laufe der Erzählung erfährt der Leser die Geschichte des einstmals tanzbegeisterten kinderlosen Ehepaars Dromboschke und ihrem Nachbarn Uwe, der für beide weit mehr ist, als nur ein Nachbar. Er meint es gut mit dem Ehepaar, begibt sich dadurch aber in unheilvolle Verstrickungen. Die Schöffin kann auch dieses Mal, wie auch schon in ihrem 1. Fall, nicht die Finger vom selbständigen Ermitteln lassen. Ruth Holländer erlebt viel in diesem Roman. Ihr Bistro, die Kinder, ihre Eltern, ihr Exmann und auch die immer schwieriger werdende Beziehung zu Hannes Eisenrauch, dem Staatsanwalt bescheren ihr Freude, aber auch Kummer. Als in allem ein guter Kriminalroman, bei dem meines Empfindens nach das Kriminelle, durch die vielen privaten Begebenheiten ein wenig zu kurz kommt. Die familiären Hochs und Tiefs lenken zeitweise eher von dem Gerichtsfall ab. Somit ist der Spannungsbogen auch nicht sehr hoch. Nach dem Lesen des 1. Falls mit Ruth Holländer hatte ich ein bißchen mehr erwartet. Was aber nicht heißt, das ich dem 3. Fall um die durchaus sympathische Schöffin keine Chance geben würde. Ich könnte mir durchaus noch weitere Fälle mit Ruth Holländer vorstellen. Mir gefällt der Schreibstil der Autorin. Die Figuren des Buches kommen sehr lebensnah und glaubwürdig rüber. Der kurze Titel ist perfekt ausgewählt. Das Cover ist ansprechend, aber nicht so ganz passend zum Schauplatz Berlin.