Aufwühlend und bedrückend.

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jenny89 Avatar

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"Summ, wenn du das Lied nicht kennst." Der Titel zum Buch machte mich neugierig, denn ich stellte mir sofort die Frage, wie es denn überhaupt möglich ist, etwas zu summen, wenn man die Melodie dazu gar nicht hat.

Das Cover des Buches gefällt mir sehr gut. Die Geschichte beschreibt den Beginn der Freiheitsbewegung in Südafrika im Juni 1976, als sich Schüler und Studenten gegen die Regierung auflehnten, also quasi die Aufstände von Soweto. Beauty ist Lehrerin, verwitwet, und Mutter von zwei Söhnen und einer Tochter. Die Tochter Nomsa lebt in Soweto bei einem Bruder Beautys. Nach dem Aufstand in Soweto ist Nomsa verschwunden und Beauty macht sich auf die Suche nach ihrer Tochter. Robin hat ihre Eltern verloren, die beide von Schwarzen ermordet wurden. Sie lebt jetzt bei ihrer Tante Edith in Soweto. Da Edith durch ihren Beruf viel unterwegs ist, stellt sie Beauty ein, die sich von da an um Robin kümmert.

Die Figur von Beauty ist sehr gut beschrieben. Man konnte sich sehr gut in sie hineinversetzen. Als Schwarze hatte sie keinerlei Recht und nur unter ganz schwierigen Umständen und in der ständigen Angst vor Entdeckung konnte sie sich auf die Suche nach ihrer Tochter machen. Sie kümmert sich jedoch mit viel Hingabe, Liebe und Führsorge um Robin, die sehr an Beauty hängt und vor Sorge, Beauty zu verlieren, einen schwerwiegenden Fehler begeht.

Der Figur von Robin, die als Kind schon zu viel Leid ertragen musste, wirkt für meine Begriffe zu erwachsen und handelt auch nicht wie ein Kind. Ihre Handlungen, Überlegungen, ihr ganzes Vorgehen sind zu keiner Zeit kindlich.

Was die Autorin aus der schrecklichen Zeit der Apartheid macht, ist sehr detailgetreu. Dem Leser wird klar und deutlich vor Augen geführt, dass Schwarze nichts galten und keinerlei Rechte hatten. Vielmehr lagen die Rechte auf der Seite der weißem Bevölkerung. Diese beuteten die Schwarzen regelrecht aus und behandelten sie wie ihre Sklaven.

Mich hat das Buch sehr aufgewühlt. Es sind auch viele Nebenschauplätze zu gegen, die bedeutsame Personen für die Geschichte einnehmen und zeigen, wie viele Menschen sich damals im Untergrund für ein Ende der Apartheit aufgeopfert haben und nicht zu letzt dabei ihr Leben aufs Spiel setzten. Das Buch würde ich auf jeden Fall weiter empfehlen.