Fesselnd und sehr berührend

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ulrikeu. Avatar

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Laut dem Klappentext geht es ins diesem Debut von Bianca Marais darum, dass ein Mädchen seine Eltern verliert und Sie durch eine Frau betreut wird, welche ihr eigenes Kind sucht. Das Mädchen, Robin, hat nun Angst ihre neu gewonnene Freundin zu verlieren sobald diese ihr eigenes Kind wieder findet. Was der Klappentext verschweigt, ist das es in diesem Buch um sehr viel mehr geht.

Wir lernen Robin und Beauty kennen, die eine weiß, die andere schwarz, mitten in den Unruhen des Studentenaufstandes in Soweto, Südafrika 1976. Robin ist 9 Jahre alt und ihr Leben war bisher von einer heilen, liebevollen Familie geprägt. Dieses relativ unbeschwerte Leben endet mit dem Tod ihrer Eltern, welche bei den Unruhen von Aufständischen ermordet werden. Robins Tante nimmt sie zu sich, doch die Tante fühlt sich eingeengt und nicht in der Lage ein Kind groß zu ziehen. Somit kommen wir als Leser mit dem Thema Verlust und Einsamkeit in großem Maße in Berührung. Die Autorin nähert sich diesem Themen auf eine Art und Weise, die feinfühlig aber auch durch therapeutische Kenntnisse und eigene Erfahrungen geprägt ist.
Beauty hat studiert, hat zwei Jungs und eine Tochter. Letztere ist 17 Jahre alt und war an dem Schüleraufstand wesentlich beteiligt. Nomsa verschwindet bei dem Aufstand und Beauty nimmt sich vor ihre Tochter zu finden und nach Hause zu holen. Durch verschiedene Umstände bringt Sie sich selbst in Gefahr. Um der Polizei zu entgehen bleibt ihr nur die Möglichkeit als … zu arbeiten. So finden Robin und sie zu aneinander.
Bianca Marais beschreibt in einer angenehmen Art wie sich Vertrauen und Freundschaften zwischen diesen unterschiedlichen Charakteren entwickeln. Nebenbei werden Themen wie Rassismus, Schwulenhass – die Liebe zum eigenen Geschlecht war damals noch unter Strafe gestellt – und teilweise auch Depression behandelt. Das I-Tüpfelchen war die spannende Suche nach der verlorenen Tochter, welche in die tiefsten Slams führte und Robin erheblich in Gefahr brachte.
Zum Schluss möchte ich euch noch auf die wundervolle Aufmachung des Wunderraum-Verlages aufmerksam machen.