Mit viel Herzblut geschrieben

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Das Buch handelt von zwei völlig unterschiedlichen Menschen, die beide z.Zt. des Apartheidregimes in Südafrika leben.

Da ist die neunjährige Robin, Tochter eines englischen Ehepaares, deren sorgenfreies Leben abrupt endet, als ihre Eltern 1976 während des Aufstands von Soweto umgebracht werden. Ihre Tante Edith will sich um sie kümmern, schafft es aber nicht, ihre bisherige Freiheit als Flugbegleiterin aufzugeben und sucht eine schwarze Maid als Hausangestellte und Kinderfrau.

So kommt Beauty in Robins Leben. Beauty lebt eigentlich mit ihren Kindern in der Transkei, ist aber auf der Suche nach ihrer Tochter Nomsa, die sich den Unruhen von Soweto angeschlossen hatte und nun als vermisst gilt. Nach anfänglichen Problemen finden diese beiden traumatisierten Menschen zueinander und es entsteht eine starke emotionale Bindung.

Die Geschichte wird abwechselnd aus Robins und Beautys Perspektive erzählt, was mir sehr gut gefallen hat, zumal die Gefühlswelten der beiden sehr sympathischen Protagonistinnen sehr eindrucksstark dargestellt werden.

Es gibt einen kleinen Kritikpunkt: Als Robin sich alleine auf eine abenteuerliche Suche nach Nomsa begibt und sie sich in einer Shebeen, einer nur von Schwarzen besuchten illegalen Kneipe den Anfeindungen widersetzt, wirkt ihr Handeln nicht mehr altersgerecht. Auch wenn sich dieses sensible und intelligente Mädchen durch die gemachten Erfahrungen sicherlich weiterentwickelt hat, empfand ich ihr Verhalten ab diesem Zeitpunkt als zu erwachsen. Das nur am Rande.

Dieser Roman von Bianca Marais hat mich zutiefst berührt. Er erzählt von einer Welt voller Hass und Verachtung gegenüber Menschen mit anderer Hautfarbe und Gesinnung. Es war erschütternd zu lesen, wie sehr die farbigen Einwohner Südafrikas von der europäischstämmigen Bevölkerungsgruppe ausgebeutet und gegeißelt wurden.

Ein sehr lesenswertes Buch, das ich gerne weiterempfehle.