Sanft und doch eindringlich erzählt

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pandemonium Avatar

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Anne, die Hauptfigur von SUNBIRDS scheint gestrandet zu sein, buchstäblich und metaphorisch. Seit ihr Sohn vor sieben Jahren im Himalaja verschwunden ist, befindet sich Anne auf der Suche nach ihm. Anfangs noch mit ihrem Mann gemeinsam. Jetzt allein. Die Hoffnung, die sie in den ersten Monaten nach seinem Verschwinden begleitet hatte, scheint einer Weigerung gewichen zu sein, ihr Leben fortzusetzen, ohne ihn und mit dem Verlust.

Die Autorin Penelope Slocombe schreibt prägnant, eindringlich und bildhaft. Annes Traurigkeit, ihre Einsamkeit und ihr Feststecken, nicht Loslassen können, ist spürbar. Etwas rätselhaft erscheint hingegen Esther; aus dem Klappentext erfährt man, dass sie die Nichte von Anne ist. Esther ist Journalistin und hatte damals einen Artikel über das Verschwinden ihres Cousins geschrieben, der ihre Karriere eröffnete. Doch da ist noch viel Ungesagtes und für Leser:innen entsteht ein Gefühl, dass hinter dieser tragischen Geschichte noch mehr steckt, vielleicht eine größere Geschichte.

Der Schreibstil ist angenehm unaufgeregt und gleichzeitig dicht, sodass man gut in die Geschichte eintauchen kann. Plot und Figuren sind vielversprechend, aberzieht Ende der Leseprobe noch ziemlich geheimnisvoll.