Die Gleichgültigkeit der Berge

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owenmeany Avatar

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Khalil Gibrans Verse "Deine Kinder sind nicht deine Kinder ..." wären geeignet als Motto für diesen Roman. In der Regel spielt es sich dann doch nicht in so extremer Form ab wie in "Sunbirds", aber bekanntermaßen gibt es immer wieder einmal Leute, die absichtlich unauffindbar untertauchen, um die Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein neues Leben zu beginnen. Was das bei den Zurückgebliebenen auslöst, davon handelt diese Geschichte.

Um mich in die Story hineinzufinden, brauchte ich erst einmal mindestens die ersten fünfzig Seiten voller Andeutungen und Cliffhanger, zusätzlich erschwert durch die verschiedenen Perspektiven der Erzählhaltung, danach kam das Ganze in Fahrt, und die Spannung trieb mich zum Weiterlesen.

Dabei geht es in erster Linie darum, ob sie den seit sieben Jahren verschwundenen Torran aufspüren, doch auch hier ist der Weg das Ziel, denn alle Beteiligten erleben eine persönliche Entwicklung, dargestellt anhand der Rückblenden in längst vergangene, prägende Jahre, die Stück für Stück die Gründe für die momentane Lage aufdecken.

In den Berichten aus der Gegenwart entfaltet sich die faszinierende Landschaft Indiens vor unserem inneren Auge, die für uns teilweise befremdliche Philosophie und die exotischen Bräuche. Darauf muss man sich einlassen, um den finalen Verlauf der Handlung zu akzeptieren.