Ein Roman, der nicht nur emotional bewegt

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meli_sun Avatar

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Als ich „Sunbirds“ von Penelope Slocombe zum ersten Mal in den Händen hielt, hat mich das leuchtend rote Cover sofort angesprochen. Es wirkte wie ein stiller Ruf, ein Signal, dass hier eine Geschichte wartet, die unter die Oberfläche geht – und genau das ist sie.

Ich habe eine tiefe Faszination für Bücher, die im asiatischen Raum verwurzelt sind. Diese Geschichten tragen oft eine andere Art von Zeit in sich – eine, die nicht in Minuten gemessen wird, sondern in Momenten des Innehaltens und Beobachtens. „Sunbirds“ fügt sich in diese Sammlung ein wie eine kostbare Perle.

Der Roman hat mich nicht nur emotional bewegt, sondern auch philosophisch herausgefordert. Er stellt die Frage: Wer sind wir, wenn alles, was uns sicher schien, verloren geht? Anne, die Mutter, die sich auf die Suche nach ihrem Sohn macht, ist für mich eine Allegorie für das menschliche Bedürfnis, zu verstehen, zu heilen und wieder zu sich selbst zu finden.
Die Himalaya-Landschaft ist nicht bloß Kulisse, sondern Spiegelbild innerer Zustände – majestätisch, unnachgiebig, voller Rätsel. Ich habe beim Lesen nicht nur ihre Kälte gespürt, sondern auch jene stille Wärme, die entsteht, wenn Hoffnung langsam zurückkehrt.

„Sunbirds“ war für mich mehr als ein Roman. Es war eine Reise – zu einem Sohn, in die entlegensten Täler, aber vor allem zu sich selbst. Und ich bin dankbar, dass ich mitgehen durfte.