Spannende, tiefgründige Metapher über den Sinn des Lebens
Als ich SUNBIRDS von Penelope Slocombe ausgepackt und das Cover erstmals gesehen habe, dachte ich, schlicht und uninspiriert, da hat sich der Verlag nicht viel Mühe gegeben. Jetzt habe ich das Buch gelesen, jetzt verstehe ich auch das Cover. Es ist genauso, wie es sein sollte. Schlicht, aber eine tiefe Sehnsucht ausstrahlend; die Person an der Klippe, die gerade eine Entscheidung trifft und deren langer Schatten Symbol für eine lange Suche sein könnte. Das brennende Rot und Gelb von Sonnenaufgängen, der vielleicht klassischsten aller Sehnsuchtsmetaphern.
Inhaltlich dreht sich alles um die Suche nach Torran, ein junger Schotte, der während seiner Reise durch Indien plötzlich verschwindet. Die Erzählung beginnt sieben Jahre nach dem Verschwinden, das sich deutlich auf die Familie ausgewirkt hat. Torrans Mutter Anne ist die vergangenen drei Jahre in Indien geblieben, nach wie vor auf der Suche. Sie hat einen Job als Lehrerin angenommen, lebt ansonsten aber ein zurückgezogenes Leben, ihr Kontakt mit anderen Menschen bezieht sich meist auf Fragen nach ihrem Sohn. Ihr Mann Rob ist nach den ersten Jahren des Suchens und Hoffens auf irgendein Lebenszeichen nach Schottland zurückgekehrt, mittlerweile überzeugt, dass Torran längst tot ist. Doch Anne kann mit der Suche nicht aufhören, weiß sie doch längst nicht mehr, wer sie ohne die Suche ist. Und dann ist da noch Esther, Robs Nichte, die als Kind ein paar Jahre bei der Familie gelebt hat. Esther ist Journalistin und hat einen Artikel über Torrans Verschwinden geschrieben, der zum Familienporträt eskalierte. Seitdem herrscht Funkstille. Bis Esther plötzlich einen neuen Hinweis auf Torrans Verbleib erhält und sie wieder Kontakt zu Rob und Anne aufnehmen muss.
SUNBIRDS wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, vorrangig die der Hauptcharaktere Anne, Rob und Esther, aber auch einige Nebenfiguren bekommen ein Kapitel, wodurch sich langsam ein vollständiges Bild der Geschehnisse entwickelt. Slocombe springt dabei von der Gegenwart in die Vergangenheit. Einerseits um vor allem Annes Entwicklung zu schildern und die Beziehungsbrüche zu erklären, andererseits baut die Autorin so einige Wendungen in die Geschichte ein und ergänzt das ein oder andere fehlende Puzzlestück, sodass am Ende alle Handlungsfäden ineinandergreifen. Bis zum Ende des zweiten Teil hält die Autorin die Spannung, enthüllt nur ganz langsam Stück für Stück die verschiedenen Ebenen der Geschichte. Lange Zeit tappt man als Leser:in im Dunkeln, was mit Torran passiert ist. Zumal es nicht ungewöhnlich scheint, das ausländische Touristen an den Ausläufern des indischen Himalaja verschwinden, wo auch Drogenkartelle aktiv sind. Im dritten Teil verdichtet sich die Handlung, man beginnt das Warum zu ahnen und begleitet vor allem die Beziehung von Anne und Esther, die während der erneuten Suche und auf ihrem gemeinsamen Weg durch indische Bergdörfer so etwas wie heilen konnte.
Letztlich handelt das Buch von der tiefen Sehnsucht nach vollkommener Freiheit, die vielleicht in jedem von uns steckt. Ein kleiner Vogel, der in der Brust flattert, wie Slocombe es ausdrückt. Bei einigen ist diese Sehnsucht stärker, fühlt sich nach Bestimmung an und das sind die Menschen, die bereit sind, alles andere für diese Freiheit aufzugeben. Die ihr altes Leben hinter sich lassen, alle Beziehungen kappen, auch wenn sie den Menschen, die sie lieben wissentlich weh tun, sie können nicht anders. Sie sind Sunbirds.
Inhaltlich dreht sich alles um die Suche nach Torran, ein junger Schotte, der während seiner Reise durch Indien plötzlich verschwindet. Die Erzählung beginnt sieben Jahre nach dem Verschwinden, das sich deutlich auf die Familie ausgewirkt hat. Torrans Mutter Anne ist die vergangenen drei Jahre in Indien geblieben, nach wie vor auf der Suche. Sie hat einen Job als Lehrerin angenommen, lebt ansonsten aber ein zurückgezogenes Leben, ihr Kontakt mit anderen Menschen bezieht sich meist auf Fragen nach ihrem Sohn. Ihr Mann Rob ist nach den ersten Jahren des Suchens und Hoffens auf irgendein Lebenszeichen nach Schottland zurückgekehrt, mittlerweile überzeugt, dass Torran längst tot ist. Doch Anne kann mit der Suche nicht aufhören, weiß sie doch längst nicht mehr, wer sie ohne die Suche ist. Und dann ist da noch Esther, Robs Nichte, die als Kind ein paar Jahre bei der Familie gelebt hat. Esther ist Journalistin und hat einen Artikel über Torrans Verschwinden geschrieben, der zum Familienporträt eskalierte. Seitdem herrscht Funkstille. Bis Esther plötzlich einen neuen Hinweis auf Torrans Verbleib erhält und sie wieder Kontakt zu Rob und Anne aufnehmen muss.
SUNBIRDS wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, vorrangig die der Hauptcharaktere Anne, Rob und Esther, aber auch einige Nebenfiguren bekommen ein Kapitel, wodurch sich langsam ein vollständiges Bild der Geschehnisse entwickelt. Slocombe springt dabei von der Gegenwart in die Vergangenheit. Einerseits um vor allem Annes Entwicklung zu schildern und die Beziehungsbrüche zu erklären, andererseits baut die Autorin so einige Wendungen in die Geschichte ein und ergänzt das ein oder andere fehlende Puzzlestück, sodass am Ende alle Handlungsfäden ineinandergreifen. Bis zum Ende des zweiten Teil hält die Autorin die Spannung, enthüllt nur ganz langsam Stück für Stück die verschiedenen Ebenen der Geschichte. Lange Zeit tappt man als Leser:in im Dunkeln, was mit Torran passiert ist. Zumal es nicht ungewöhnlich scheint, das ausländische Touristen an den Ausläufern des indischen Himalaja verschwinden, wo auch Drogenkartelle aktiv sind. Im dritten Teil verdichtet sich die Handlung, man beginnt das Warum zu ahnen und begleitet vor allem die Beziehung von Anne und Esther, die während der erneuten Suche und auf ihrem gemeinsamen Weg durch indische Bergdörfer so etwas wie heilen konnte.
Letztlich handelt das Buch von der tiefen Sehnsucht nach vollkommener Freiheit, die vielleicht in jedem von uns steckt. Ein kleiner Vogel, der in der Brust flattert, wie Slocombe es ausdrückt. Bei einigen ist diese Sehnsucht stärker, fühlt sich nach Bestimmung an und das sind die Menschen, die bereit sind, alles andere für diese Freiheit aufzugeben. Die ihr altes Leben hinter sich lassen, alle Beziehungen kappen, auch wenn sie den Menschen, die sie lieben wissentlich weh tun, sie können nicht anders. Sie sind Sunbirds.