Überraschendes Lesehighlight

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jutsi Avatar

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Sunbirds von Penelope Slocombe war für mich ein überraschendes Lesehighlight. Der ungewöhnliche Titel und die Farbgebung des Covers haben mich neugierig gemacht. Überraschenderweise hat das Buch für mich gleich nach den ersten Kapiteln in einen Sog gezogen. Ich wollte unbedingt wissen, wie es ausgeht und habe es an einem Wochenende durchgelesen.
Torran verschwindet als gerade 18 Jähriger in den Bergen in Indien und hinterlässt seine Familie ratlos. In der Vorbemerkung des Buches steht der Hinweis, dass sich schätzungsweise bis zu 9000 Menschen illegal in den Bergen aufhalten. Das setzt natürlich sofort das Gedankenkarussell in Gang: Ist Torran einer von ihnen? Während seine Mutter Anne fest daran glaubt, Torran zu finden, und ihn inzwischen seit Jahren in Indien sucht, hat sein Vater die Suche aufgegeben. Frischen Wind bringt Esther, Journalistin und Torrans Cousine in den Fall, die mit neuen Informationen nach Indien reist.
Der Roman dreht sich allerdings um soviel mehr als die Frage, was mit Torran passiert ist. Er erzählt vom Umgang mit Schicksalsschlägen, den Paarkonflikten, die infolgedessen entstehen. Ganz besonders beschäftigt er sich mit der Frage: Wann ist es an der Zeit loszulassen? Ist das überhaupt, wenn man sein Kind vermisst? Auch die komplexe Beziehung zwischen Anne und Esther ist immer wieder Thema.
Erzählt wird die Geschichte im schnellen Perspektivwechsel zwischen (vor allem) Anne und Esther, der nach und nach eine vielschichtige Wahrheit offenbart. Für mich ein überraschend spannendes Lesehighlight!