Zwischen Berlin und Fukushima

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Bea Davies’ Graphic Novel Super-GAU ist schnell gelesen, die emotionale Wirkung bleibt jedoch lange spürbar. Das Buch beschäftigt sich nicht direkt mit der Fukushima-Katastrophe, sondern zeigt vielmehr, wie sie in das Leben verschiedener Menschen in Japan und Berlin hineinwirkt.

Die Graphic Novel erzählt von acht verschiedenen Menschen in Japan und Berlin, deren Leben auf unterschiedliche Weise von Fukushima beeinflusst wurde. Mal sind die Verbindungen direkt, mal eher lose – doch stets bleibt die Tragödie im Hintergrund spürbar, sei es durch Medienberichte oder Hinweise im Alltag der Figuren. Das Buch lässt Bilder und Dialoge für sich sprechen, was den Leser dazu einlädt, eigene Interpretationen zu entwickeln und sich mit den offenen Fragen auseinanderzusetzen.

Der Zeichenstil ist atmosphärisch und transportiert die Unsicherheit, das Chaos und die stille Trauer, die nach einer solchen Katastrophe in den Menschen zurückbleibt.

Allerdings bleibt die Geschichte stellenweise fragmentarisch. Manche Verbindungen zwischen den Figuren wirken lose und hätten stärker ausgearbeitet werden können. Auch hätte die Seite in Japan mehr Raum einnehmen können, insbesondere in Anbetracht des Titels „Super-GAU“ hätte man sich hier einen tieferen Einblick gewünscht. Dennoch gelingt es Davies, einen nachhaltigen Eindruck zu hinterlassen.