Deutsch-Russische Freundschaft

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melange Avatar

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Zum Inhalt:
Jonas, der 11jährige Sohn von Jennifer, möchte, dass das Vereinsheim seines Dorfes restauriert wird und schreibt deshalb an den Besitzer in Moskau. Jennifer selbst ist noch sehr jung. Sie leitet die Kindergruppe des Fußballvereins und verbirgt ihr Äußeres hinter Männerkleidung und ihr Inneres hinter einer gehörigen Portion Schroffheit. Der russische Geschäftsmann schickt Philja, um sich ein Bild von der Situation zu machen und Philja nutzt die Gelegenheit, die deutsch-russische Freundschaft auf eine sehr private Weise zu fördern.

Mein Eindruck:
Dieses Buch ist wie konventionelle Pop-Musik. Man kennt die Melodie, kann in kürzester Zeit mitsingen und kurz vor Schluss gibt es immer eine Strophe, die aus der Reihe fällt. Und wie es bei Pop-Musik gute und schlechte Stücke gibt, gibt es gute und schlechte Liebesromane. „Superheld fürs Leben gesucht“ gehört für mich zu den guten Romanen. Frau Jung schafft es, den ewig gleichen Harmonien und Dissonanzen ein paar neue Töne zur Seite zu stellen. Jennifer z.B. ist weder die übliche Witwe oder verlassene Frau, sondern ganz jung von einem One-Night-Stand geschwängert worden. Trotz des gewachsenen Panzers, der dem Spott der Erwachsenen geschuldet ist, wird sie von den Kindern des Ortes geliebt. Jennifer vermag sich weiterzuentwickeln und die Pseudo-Härte durch echtes Durchsetzungsvermögen zu ersetzen.
Glücklicherweise beherrscht die Autorin zusätzlich die Fähigkeit, ihre manchmal sehr emotionale und traurige Geschichte mit einer guten Portion Humor zu würzen und dadurch den Leserinnen neben echten Tränen zusätzlich welche des Lachens ins Gesicht zu zaubern.
So entsteht ein hübscher Feierabend-Roman für die gestresste Leserin mit genau so viel Tiefgang, wie man zu dieser Zeit benötigt. Nicht zu seicht, aber auch keine Gefahr in Schwermut und Tiefen zu ertrinken.

Fazit:
Leicht, bekömmlich und zauberhaft

4 Sterne