Mörderischer Anschlag einer 5jährigen auf einen Kutscher

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alekto Avatar

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Die kleine Susanne ist zu Beginn des Romans erst fünf Jahre alt. Normalerweise stehen dann eher die Eltern und andere Erwachsene im Vordergrund, wenn die eigentliche Protagonistin noch so jung ist. Doch Susanne ist alles andere als ein nichtssagendes kleines Kind. Dagegen bleiben die Erwachsenen blass. Susannes Vater neigt dazu in endlosen Vorträgen zu dozieren, denen niemand aus der Familie lauscht, und Susannes Mutter hat den Kopf so voller Gedanken, dass sie sich kaum zu einer Handlung durchringen kann.
Susanne aber ist furchtlos und sie weiß genau, was sie will. Es ist erstaunlich, wie genau sie das Spektakel um den wilden Mann, das sie erst zum zweiten Mal erlebt, zu beobachten und einzuschätzen weiß. Erst als der wilde Mann sie packt, hochhebt und fortträgt, wird sie ängstlich und fürchtet, dass er sie in den Wald entführt. Doch auch da weiß sie sich zu helfen, da keiner der umstehenden Erwachsenen reagiert, und sticht dem wilden Mann zielsicher ein Auge aus.
Das Spektakel um den wilden Mann hat Capus in gekonnter Weise beschrieben. Den prachtvollen, originellen Schmuck der Stadt, die feierwütige Ausgelassenheit der Zuschauer, aber auch die Traditionen, die damit verbunden sind, hat der Autor vor meinem inneren Auge lebendig werden lassen. So habe ich Köln noch nicht erlebt und gesehen.
Susanne ist schon mit fünf Jahren beeindruckend anders. Da möchte ich gerne wissen, wie sie sich entwickeln wird, wenn sie erst älter ist. Wird Susannes Mutter sich dazu durchringen, Susannes Vater zu verlassen und ihre kleine Tochter mitzunehmen? Und wie wird es Susanne dann ergehen?