Eine jüdische Familie im dänischen Exil

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Svendborg 1937 ist der neue Roman von Tanja Jeschke erschienen im Picus Verlag Wien. Die Geschichte handelt von der jüdischen Familie Dinkelspiel die 1937 vor den Nazis aus Stuttgart zu einer angeheirateten Tante nach Dänemark, genauer auf die Insel Fünen, flüchtet.
Die Familie besteht aus dem Familienvater Oz, einem Kunsthändler, der Mutter Malka, den beiden Schwestern Ricarda und Meret, sowie dem vierjährigen Nachzügler, Friedrich. Allen, bis auf dem kleinen Friedrich, ist klar, dass die Reise nach Dänemark kein gewöhnlicher Sommerurlaub wird. Das es kein zurück ins alte Leben geben wird. Der Roman thematisiert über den Zeitraum eines knappen Jahren wie die einzelnen Familienmitglieder mit der Flucht und ihren neuen Leben zurecht kommen.

Es gibt sehr viele gute Ansätze sowohl sprachlich, als auch bei den Charakteren und der Geschichte selber. Leider sind es nur gute Ansätze. Sprachlich fand ich es zum Teil etwas sprunghaft, manche Stellen haben mir ausgesprochen gut gefallen, aber manchmal fand ich es auch sehr mühsam ausgedrückt. Die einzelnen Charaktere haben alle Persönlichkeit, alle etwas besonders an sich, trotzdem bleiben sie für mich eher blasse Beschreibungen. Die Geschichte ist sehr interessant und wichtig, aber für die Fülle an Inhalt und Charakteren ist das Buch vielleicht zu kurz. Bei mir blieb Ende das Gefühl, dass irgendwas fehlt oder zu viel gewollt wurde.

Leider hat mir das Buch am Ende nicht so gut gefallen hat, wie ich es vielleicht erwartet hätte.Trotz meinen Kritikpunkten habe ich das Buch aber gerne gelesen. Es hat unaufgeregt zum Nachdenken angeregt und einem das Schicksal der Familie Dinkelspiel nähergebracht. Leuten die sich für das Thema und diese Zeit interessieren würde ich das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen.