Sag mir was Chricklers sind

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sago Avatar

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An der Optik des Buches in der Farbschnittausgabe kommt man kaum vorbei. Auch die Grundidee fand ich sehr anziehend: Eine Akademie auf einer Insel, in der magiebegabte Schüler untergebracht werden, wenn sie ihre Kräfte missbraucht haben. Diese werden ihnen dann für die Dauer der Schulzeit genommen. Außerdem gibt es ein paar originelle Protagonisten wie den Traumdämon Jude als love interest der Hauptfigur Clementine und eine Fae-Mafia. So ungewöhnlich hätte es gern weitergehen können.

Leider liefert Tracy Wolff über weite Strecken konventionelle Teenagerkost im Stil von "Liebe mich nicht" und dem Kuss-und-weg-Spiel. Ein Worldbuilding gibt es nicht mal ansatzweise, dabei hätte man auf der Grundlage der Story daraus unglaublich viel machen können. Der Bitte "Sag mir, was Chricklers sind", kann ich mich nur anschließen. Die Monster, die in der Menagerie gehalten werden, bekommen nahezu keine Beschreibung, so dass keine wirklichen Bilder im Kopf entstehen. Darunter litt auch die düstere Stimmung, auf die ich mich gefreut hatte.

Über weite Strecken der Handlung hat man das Gefühl, dass ein schnell runtergeschriebenes Ereignis das nächste jagt, obwohl eigentlich nicht viel passiert, während ein Sturm über die Insel jagt, Clementine, Jude und ihre Mitschüler Aufgaben erledigen, Partyspiele machen und Geheimnisse verbergen. Erst im letzten Drittel konnte die Geschichte mein Interesse wieder richtig fesseln.