Eine Jugendliebe

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kleincaro89 Avatar

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Charlie hat es nicht leicht im Leben. Nachdem das Kleinunternehmen seines Vaters insolvent geht und die Familie in ein kleineres, heruntergekommenes Haus ziehen muss, trennen sich seine Eltern. Seine Mutter einen neuen Mann kennengelernt hat und verlässt die Männer der Familie zusammen mit Charlies keiner Schwester. Charlies Vater droht währenddessen, immer weiter in seinem Selbstmitleid zu versinken, sodass Charlie auf sich allein gestellt bleibt. Dass kurz nach der Familientragödie die für Charlie alles entscheidenden Abschlussprüfungen in der Schule anstehen, macht ihm das Leben nicht leichter und auch seine eigentlich treu gedachten Freunde sind plötzlich nicht mehr das, was sie mal waren.
Charlie flüchtet sich aus dem Haus, der Umgebung, seinem Leben und landet auf einer Wiese, in der Sonne und fühlt sich wohl. Per Zufall stolpern sie übereinander: Fran Fisher und Charlie. Und so beginnt eine Sommerliebe, eine Jugendliebe, welche neue Erfahrungen und Gefühle bringt und welche nie vergessen werden wird.

David Nicholls schreibt aus Sicht von Charlie, was im ersten Moment ein paar Schwierigkeiten bereitet, in die Geschichte zu kommen – immerhin wird eine Liebesgeschichte aus Sicht eines Jungen erzählt. Doch Nicholls und sein Charlie sind dabei so einfühlsam und gefühlvoll, die voller Gedanken an alle Dinge, die passieren könnten, dass der Leser schon bald in der Geschichte ist und Teil der Handlung wird.
Doch spielt nahezu das gesamte Buch lediglich in dem Sommer, in dem Charlie Fran begegnet. Nur in kurzen Abschnitten und ganz am Ende wird der Leser ins Hier und Jetzt versetzt, in dem es darum geht, die Frage zu beantworten, ob Charlie der Begegnung mit seiner Jugendliebe gewappnet ist. An dieser Stelle muss ich gestehen, hätte ich mir mehr erhofft, sowohl, was die Story angeht als auch, was der Klappentext schildert.

Doch beherrscht der Autor sein Handwerk gut, kann den Leser durch leichte Kost einfangen und bei Laune halten und irgendwie auch dazu bringen, sich an seine eigene Jugendliebe und die Leichtsinnigkeit der damaligen Zeit zu erinnern.