Fantastische Retrospektive

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anman1 Avatar

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David Nichols gelingt mit "Sweet Sorrow" eine fantastische Retrospektive. Das Ende ist für mich enttäuschend, aber nur inhaltlich.

Inhalt:
Charlie Lewis, 16, lebt in einer englischen Kleinstadt der 90er-Jahre, ca. anderthalb Stunden von London entfernt.
Durch familiäre Turbulenzen gerät bei ihm alles durcheinander, auch sein Schulabschluss. Doch in all diesem Unglück geschieht ihm das Wunderbarste, was ihm hatte passieren können. Durch Zufall lernt er Fran Fisher, wie er 16 und seine erste große Liebe, kennen und wird so auch Teil eines Laien-Shakespeare-Theaters. Im Laufe des Sommers kommen Charlie und Fran sich immer näher und näher.

Obwohl der Einband von "Sweet Sorrow" furchtbar kitschig geworden ist, ist der Roman selber es nicht. Es handelt sich viel mehr um eine sehr gut geschriebene, sehr detailreiche und letztlich auch realistische Liebesgeschichte.
Den weitaus größten Teil nimmt der Rückblick auf jenen "unvergesslichen" Sommer Mitte der 90er Jahre ein, während das Ende der Geschichte 20 Jahre später kurz gehalten ist.

Der Schreibstil ist ein wahres Vergnügen. Das Lesen der Gescjichte war sehr angenehm, die Geschichte ist insgesamt sehr gut geworden. Zudem kommt immer wieder der grandiose englische Humor durch, der mich zum Lachen brachte.
Ein Wermutstropfen ist für mich das Ende. Zwar sehr realistisch, aber für mich verliert die Geschichte stark von ihrem Reiz und ihrer Strahlkraft. Es sind aber, was man der Geschichte zugute halten muss, gerade das Ende und die kleinen (oder größeren) Unperfektheiten der Hauptdarsteller, die verhindern, dass dieser Roman kitschig wird.
Trotzdem war ich vom Ende eher enttäuscht. In gewisser Weise ist es ein realistisches Happy End.