so enttäuschend

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skaramel Avatar

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David Nicholls, der Name sollte eigentlich Programm sein. Als ich sein neustes Werk auf der Liste der Neuerscheinungen gesehen habe, war die Vorfreude so enorm. Warum jetzt die Rezension so lange auf sich hat warten lassen? Weil ich seit dem Erscheinungstermin an dem Buch gelesen habe.

Die Erwartungen an "Sweet Sorrow" waren wirklich hoch. Nicht nur "zwei an einem Tag" sondern auch "Keine weiteren Fragen" als auch "Ewig Zweiter" waren so wahnsinnig gute Bücher, so dass ich Nicholls oft als einen meiner Lieblingsautoren bezeichnet habe. Und dann lag "Sweet Sorrow" auf einmal da. Eine Geschichte über die erste Liebe, über einen Sommer, der anders als geplant verläuft und einen Jungen, der zu sich selbst findet. Was klingt wie ein Roman in Salinger-Manier, wird ab der fünfzigsten Seite zur elendig langen Erzählung von Charlie Lewis, der in eine Laientheatergruppe "stolpert" und sich dort in Fran Fisher, die Julia, verliebt. Es geht seitenlang um die Angst und Hemmungen vorm Theaterspielen, das Verliebtsein, aber auch um die Scheidung seiner Eltern. Doch alles, was grad so spannend und schön klingt, ist so unendlich träge. Die Seiten waren stellenweise eine Qual, nichts passiert und das, was passiert wird so ausschweifend beschrieben, dass ich das Buch nur in knappen Phasen ertragen konnte. Warum ich es zu Ende gelesen habe? Weil David Nicholls drauf steht. Bei jedem anderen hätte ich womöglich schon vorher das Buch zugeklappt.

Leider kann sich Sweet Sorrow nicht an seine Vorgänger anschließen.