Those were the best days of my life!

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
tochteralice Avatar

Von

Nicht der Summer of sixtynine ist es, der Charlie Lewis in Zukunft als der beste seines Lebens in Erinnerung bleiben wird, sondern einer Mitte der 1990er Jahre. Damals war er 16 Jahre alt und befand sich in einer sch... Verzeihung, einer recht prekären Situation: Seine Eltern hatten sich getrennt und seine Mutter war auf recht abrupte Art aus seinem Alltagsleben verschwunden, er hatte nicht für die Abschlussprüfungen an der Schule gelernt, schlimmer noch: er hatte sie teilweise richtiggehend torpediert und dann war da noch die Geschichte mit dem Job an der Tanke...

Nun ja, sein Vater trank und hatte Depressionen und Charlie wollte möglichst of weg von dem Zuhause, das keines mehr war für ihn. Er trieb sich also mit dem Fahrrad in der Gegend rum und bei einem seiner Ausflüge begegnete er der zauberhaften Fran, einem Mädchen in seinem Alter. Aber sie war soviel reifer, soviel erfahrener, hatte einen so tollen Geschmack - und überhaupt. Sie hat Charlie quasi den Boden unter den Füßen weggehauen.

Und tatsächlich gab es nur eine Möglichkeit, sie wiederzusehen, nämlich bei den Proben für "Romeo und Julia", einem unkonventionell inszenierten und realisierten Stück, an dem Fran in den Sommerferien mitprobte. Natürlich als Julia. Kaum war Charlie dort, wurde er in die Proben hereingezogen, obwohl das so gar nicht sein Ding war.

In späteren Jahren, kurz vor seiner Hochzeit sieht er sich noch einmal konfrontiert mit diesen sehr besonderen Tagen: es soll nämlich ein Treffen der ehemaligen Theatergruppe geben - wie wird es sein, Fran, an die er immer noch manchmal denkt, wiederzusehen?

Ein Buch, das mich sehr reizte und das auch tatsächlich sehr warmherzig und atmosphärisch geschrieben war - das hat David Nicholls einfach drauf, keine Frage. Aber diese Längen! Und irgendwie konzentriert sich die ganze Handlung auf einige wenige Momente, dabei möchte man doch als Leser auch das andere, das nur angedeutet wird, erfahren. Und wenn alles ausgeglichen gewesen wäre, gäbe es damit auch kein Problem. So aber sah ich mich mit endlos zähen Abschnitten konfrontiert, die ich wie hohe Berge überwinden musste, um dann wieder ein paar spritzige Zeilen genießen zu dürfen. Nicht schlecht, das Buch - aber eben auch nicht richtig gut.