Flucht durch den Schnee

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borabora Avatar

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Als ihre Mutter mal wieder tagelang nicht nach Hause kommt, macht sich die 16-jährige Percy auf die Suche. Sie landet auf der Farm des lokalen Drogendealers Shelton, und entdeckt da ein unterernährtes und halb erfrorenes Baby, das sie kurzerhand mitnimmt. Sie flüchtet zur nahegelegenen Hütte von Portis, einem Ex-freund ihrer Mutter, und macht sich zusammen mit ihm durch den Schneesturm auf den Weg ins Krankenhaus. Shelton, der mittlerweile entdeckt hat, dass das Baby fehlt, trommelt seine Kumpane zusammen und versucht die Kleine zurück zu holen.

Percy ist sehr reif und sehr verantwortungsvoll für ihre 16 Jahre, wobei das angesichts der familiären Umstände, in denen sie aufwächst, wohl normal ist. Sie wirkt sympathisch und mutig und man schließt sie als Leser alsbald ins Herz. Auch Portis, der Ex Freund ihrer Mutter und eine Art Ersatzvater, ist zwar ein alter Brummbär, hat aber einen weichen Kern und kommt mit der Zeit doch auch sympathisch rüber.

Die Geschichte wird zum Teil aus Percys und zum Teil aus Sheltons Sicht erzählt. Die Episoden um Shelton wirken manchmal surreal aufgrund des abartig hohen Drogenkonsums während weniger Tage. Dennoch kann man sich gut vorstellen, dass jemand unter Drogeneinfluss genau so denkt und reagiert. Das macht die Story ein bisschen unheimlich.

Der Klappentext ist ein wenig irreführend. Eine wirkliche Hetzjagd entsteht nicht, da Shelton und sein Kumpane zunächst gar nicht wissen, wer das Baby entführt hat. Trotzdem ist die Geschichte an sich spannend durch die vielen Ereignisse und Zufälle. Ich habe das Buch an einem Nachmittag fertig gelesen und bin auch mit dem Ende sehr zufrieden. Das Buch hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck beim Leser. Insgesamt ein ganz tolles Buch.