Spannend bis zum Schluss

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Der vorliegende Roman "Sweetgirl" stammt von Travis Mulhauser und erschien Anfang 2017.
Mulhauser schickt seine Protagonistin Percy an einem eiskalten, stürmischen Wintertag in die Berge, um ihre Mutter zu suchen. Doch statt dieser findet das Mädchen einen verwahrlosten Säugling, den sie spontan beschließt durch eine Entführung zu retten. Als der Stiefvater den Verlust der Kleinen bemerkt, ist dies der Startpunkt für eine turbolente Verfolgungsjagd quer durch die tiefverschneiten Berge.
Obwohl Entführung und Verfolgungsjagd fordergründig beschrieben werden, handelt dieser Thriller aber auch von der Abnablung von suchtkranken Eltern und den ganz unterschiedlichen Folgen, die soziale Ausgrenzung haben können. Gerade Percy wird als ein Teenager beschrieben, der sich in einer klassichen Co-Abhängigkeit befindet und versucht, sich daraus zu befreien. Viel zu schnell erwachsen geworden, übernimmt sie große Verantwortungen. Auch bei ihrem Gegenspieler wird in Rückblenden deutlich, dass er für sich einen ganz anderen Lebensentwurf gehabt hat.
Und hiervon lebt der Roman im Wesentlichen: es gibt einen kontinuierlichen Perspektivwechsel, mal sehen wir die Situation aus Percys Augen und mal aus der ihres Verfolgers. Dies trägt ganz wesentlich dazu bei, dass die Spannung bis zum letzten Kapitel gehalten wird. Hinzu kommen völlig überraschende Wendungen, bis die Verfolgung sehr skurril endet. Eine schnelle Erzählfolge komplettiert das ganze.
Müßig zu erwähnen, dass ich dieses Buch in nur 2 Tagen durchgelesen hatte. Ein wirklicher Lesegenuss!