Toller Debutroman

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Die 16-jährige Percy lebt mit ihrer alkoholabhängigen Mutter zusammen. Trotz ihrer noch jungen Jahre ist Percy ein Halt für ihre Mutter geworden, indem sie nach den immer wiederkehrenden  Alkohol-Exzessen ihrer Mutter beisteht. Auch dieses mal wurde sie in einer entlegenen Farm gesichtet und Percy macht sich auf den Weg, ihre Mutter heimzuholen. Vor Ort stößt sie aber nicht auf ihre Mutter sondern auf den Besitzer der Farm und einer Frau die völlig unzurechnungsfähig im Wohnzimmer liegen und einem schreienden Säugling welches bei offenem Fenster zu erfrieren droht. Geistesgegenwärtig nimmt sich Percy der kleinen Jenna an und versucht sie aus der Drogenhölle zu befreien. In der freien Wildnis macht sie sich hilfesuchend auf den Weg zu einer benachbarten Hütte, in der ein alter Freund ihrer Mutter wohnt. Aber auch Shelton, der Farm-Inhaber, erwacht aus seinem Delirium und erkennt, dass das Baby spurlos verschwunden ist. Er möchte es unter allen Umständen wieder zurückholen. Eine spannende Verfolgungsjagd beginnt...
"Sweetgirl" ist ein außerordentliches Buch. Zum einen besitzt es den Charakter eines klassischen Thrillers, ausgehend von dem Duell zwischen Percy und Shelton und zum anderen besitzt es durchaus humorvolle Passagen und wirkt an der ein oder anderen Stelle ein wenig überdreht oder gar verrückt. Gerade diese Kombination vermischt mit dem sehr lebendigen und flüssig zu lesenden Schreibstil des Autors Travis Mulhauser macht das Buch durchaus zu einem Leseereignis der besonderen Art. Die Charakter werden interessant beschrieben und schon schnell sind die Sympathiewerte auf der Person der zu bemitleidenswerten Percy verteilt . Bemerkenswert ist aber auch der Charakter des Gegenspielers Shelton dargestellt. Dieser kann in seinem Drogenrausch, den er ständig und ohne Ablass erneuert, teilweise nicht mehr ernstgenommen werden und seine hilflose Art nimmt humorvolle Züge an. Es kann aber sicherlich auf der anderen Seite als eine Kritik an der Zurechnungsfähigkeit solcher Personen gesehen werden. Der Spannungsbogen wird aus meiner Sicht dennoch hochgehalten, denn auch wenn die Gegner stellenweise nicht ernst genommen werden können macht es sie sicherlich noch unberechenbarer. Ein spannender Wettlauf mit der Zeit beginnt und neben den eigentlichen Gegenspielern macht den Protagonisten ein Schneesturm das Leben schwer.
Insgesamt ein bemerkenswertes Debut, welches mich fesseln konnte. Ich empfehle das Buch gerne weiter und bewerte es mit fünf von fünf Sternen!!!