Winterknaller

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steffi kohl Avatar

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Das Cover ist eher nichtssagend und in schwarz-weiß gehalten. Man erkennt lediglich Percys Spuren im Schnee und tiefverschneite Einöde. Es passt aber zur dramatischen Flucht Percys mit dem Baby durch den Schneesturm.
Auch der Klappentext ist eher untypisch für die Ankündigung eines Thrillers; witzig, schwarzer Humor …

Die 16 Jährige Percy James begibt sich bei der Suche nach ihrer seit 9 Tagen verschwundenen, drogenabhängigen Mutter und gerät in einen Blizzard. Shelton Potter ist der Chef der örtlichen Christalmethdealer. In seinem heruntergekommenen Haus, der ersten Station der Suche des Mädchens, findet sie statt ihrer Mutter einen Tierkadaver und ein verwahrlostes Baby, welches halb erfroren ist.
Es ist tiefster Winter im Norden von Michigan und Percy weiß nicht was sie tun soll. Sie weiß nur, dass sie das Baby nicht einfach zurücklassen kann. Sie muss es schaffen, es in ein Krankenhaus zu bringen.
Ohne groß darüber nachzudenken schnappt sie sich das schreiende Baby und bringt es zunächst zu ihrem Bekannten Portis. Es folgt eine gemeinsame Flucht vor dem Drogendealer Shelton durch Schneesturm und unwegsames Gelände, deren Beschreibungen ich als die besten Stellen des Buches empfand. Hier schafft es der Autor eine tolle Stimmung zu erzeugen.
So unwirtlich wie die Landschaft sind auch die Charaktere; sie zeigen eine Härte, selbst Percy scheint viel erwachsener zu sein als sie in Wirklichkeit ist.
Eine Ausnahme mit harter Schale, aber weichem Kern ist Portis, ein humorvoller Kerl, brummig, aber liebenswürdig.

Der Schreibstil ist flüssig, das Buch lässt sich sehr schnell lesen.
Insgesamt hat mir das Buch gefallen, doch aufgrund des Klappentextes hatte ich mir ein wenig mehr Wortwitz erhofft. Und als Thriller mehr Spannung und ein wenig Nervenkitzel gewünscht.