Zur Flucht gezwungen

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hybris Avatar

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Cover:

Das Cover ist sehr schön gestaltet und stimmt gut auf's Lesen ein. Schwarz-Weiße Farbgebung, aha, hier geht's um Schnee und Eis! Auch die Bindung ist klasse, dtv Premium eben. Definitiv das Geld wert. Gut verarbeitete Bücher und eine angenehme Haptik stehen bei mir hoch im Kurs.

Zum Inhalt:

"Auf der Flucht durch den Schneesturm
Es ist tiefster Winter im Norden von Michigan. Die 16-jährige Percy rettet ein vernachlässigtes und halb erfrorenes Baby aus dem Haus des Drogendealers Shelton, der ebenso unterbelichtet wie höchst gefährlich ist. Irgendwie muss sie es schaffen, das Baby in ein Krankenhaus zu bringen.

Es folgt eine dramatische Flucht durch Schneesturm und unwegsames Gelände, mit unberechenbaren Verfolgern und unvermuteten Verbündeten. Dank Sheltons genereller Unfähigkeit gibt es bei der Verfolgungsjagd, teils aus Versehen, tatsächlich ein paar Leichen. Und am Ende will natürlich niemand schuld sein."

Meine Meinung:

Die Figurenzeichnung gefiel mir sehr gut. Percy ist eigentlich eine kleine Erwachsene, die sich um ihre süchtige Mutter kümmern muss. Sie ist also schon reifer, als sie sein dürfte. Eine faszinierende Heldin, eine starke Person. Auch die Nebenfiguren sind gut charakterisiert . Der plot ist spannend, Flucht durch Schnee und Eis - fast schon ein literarisches Topos. Dabei gibt es auch traurige Untertöne, die eben der Thematik geschuldet sind. Ein klamaukiger Roman würde einfach nicht zur Handlung passen! Sprachlich liest es sich gut, zügig und flott, das gefiel mir. Ich musste aber beim Lesen immer wieder unwillkürlich an "Winter's Bone" von Daniel Woodrell denken, das in den Grundzügen dem hier vorliegenden Roman doch etwas ähnelt. Ich zitiere hier mal die Verlagsbeschreibung zu "Winters Knochen".

"Ein eiskalter Winter in Missouri. Dort lebt die 16-jährige Ree Dolly und kümmert sich um ihre beiden jüngeren Brüder, seit die Mutter psychisch erkrankt ist. Ihr Vater verdient sein Geld mit Drogengeschäften. Dann erfährt Ree vom Sheriff, dass ihr Vater nicht zum angesetzten Gerichtstermin erschienen ist. Sollte er nicht innerhalb einer Woche auftauchen, verliert die Familie das Dach über dem Kopf. Damit bleiben Ree sieben Tage, um ihren Vater zu finden. Tot oder lebendig."



Die Ähnlichkeiten sind sicher dem Zufall geschuldet.

Fazit:

" Sweetgirl" hat mich gut unterhalten und ich habe es gerne gelesen.
Ich vergebe daher vier von fünf möglichen Sternen.