Mogelpackung

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sophie h. Avatar

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Die Ehe von Maja und Robert ist in die Jahre gekommen. Die Kinder sind aus dem Haus und stattdessen hat ein Hund Einzug gehalten. Wie alle Jahre wieder wollen sie auch diesen Urlaub auf Sylt verbringen. Wie immer in derselben Doppelhaushälfte. Nicht wie immer ist, dass auch Roberts Kollege Bernd mit seiner Freundin Karin zur selben Zeit dort Urlaub machen. In der anderen Doppelhaushälfte. Leider kann Robert seinen Kollegen so gar nicht leiden und beide sind das totale Gegenteil. Dann passiert, was kommen muss: Zwischen Maja und Bernd knistert es merklich.
Der Klappentext versprach mir ein Glücksbuch mit rotweinlastigen Gesprächen über Träume. Die Leseprobe unterstrich dies noch. So hatte ich mich auf ein amüsantes, kurzweiliges Sommerbuch gefreut - einfach mal zum Abschalten. Aber leider wurde ich bitter enttäuscht!
Nicht nur, dass das Buch ab ca. Seite 180 zum Softporno mutierte, es hagelte auch nur so Klischees: Robert als oberspießiger Beamter, Bernd als DDR-Dickerchen, der sich immer noch nicht richtig modern zu kleiden weiß, Maja als Heimchen am Herd, die ihrem Mann jeden Wunsch von den Augen abliest. Selbiger macht natürlich nicht einen Finger krumm.
Inhalt ist ja bekanntlich Geschmackssache, aber was gar nicht geht, sind Sätze wie diese: "Entschuldige, ich habe euch gar nicht kommen sehen", lachte sie. Kann mir mal bitte jemand diesen Satz vorlachen? Es ist unmöglich. Leider war das auch kein einmaliger Ausrutscher. In einer Reihe werden Sätze gelacht oder gegrinst. Für mich der Punkt, an dem ich mich zwingen musste, das Buch bis zur letzten Seite zu lesen. Ich kann das Buch leider nicht empfehlen!