Marina emanzipiert sich

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Jahrelang hat Marina nur für die Kinder, den Haushalt und den Ehemann geschuftet, der sie immer weniger wahrnimmt. Und nun sind auch noch die Kinder aus dem Haus. Marina hat zu viel Zeit nachzudenken und entwickelt Panikattacken, da erreicht sie der Hilferuf ihrer Cousine. Marina soll deren Fahrradverleih auf Sylt managen, während sie sich in Spanien um ihre Tochter und ihr Enkelkind kümmert. Undenkbar - oder?

Marina fasst sich ein Herz und fährt trotzdem los und was sie dann erlebt, macht nicht nur sie, sondern auch den Leser irgendwie glücklich. Nach einigen Romanen der Autorin, die ich nicht ganz so "glücklich" fand, ist dies wieder ein echter positiver und motivierender Glücksroman, wie es auch der Text auf dem vorderen Einband verspricht. Ich fand Marinas Veränderung nachvollziehbar und gut geschildert, der Zusammenhalt der Frauen und deren Solidarität hat mir gut gefallen und die Ideen, die sie für den Fahrradverleih entwickelt haben, fand ich auch toll. Und eine Prise Humor war auch noch dabei. Und natürlich die wunderschöne Insel, die gut beschrieben wird und auf der ich mich auch recht gut auskenne, so dass ich mich in Gedanken gut dorthin versetzen konnte.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sowieso, weswegen ich auch bisher jedes ihrer Bücher gelesen habe. Und dieser Roman war definitiv wieder einer der besseren. Ich kann ihn jeder Frau - insbesondere den mittelalten mit Empty-Nest -Syndrom - empfehlen. Das Leben ist nicht zu Ende, wenn die Kinder ausziehen. Im besten Fall fängt es gerade erst an!

Einziger Wermutstropfen: Der Roman ist mit seinen 250 Seiten doch sehr kurz. Ich würde mich freuen, wenn die Romane der Autorin wieder über 300 Seiten hätten - so wie früher.