Leichte Unterhaltung für Zwischendurch

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leseratte61 Avatar

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Klappentext:

Die Liebe prallt an Nele ab wie ein Flummi an einer Betonwand. Schuld daran ist ihr Gewicht – denkt Nele. Und meldet sich auf Sylt zu einer Fastenkur an. Die soll Körper und Seele angeblich auf Werkseinstellung resetten und dadurch ein vollkommen neues Lebensgefühl schaffen. Doch kann Verzicht wirklich Veränderung bewirken? Auf Sylt kommt alles anders als erwartet. Nele begreift: Perfekt aussehen muss man nur, wenn man sonst nichts kann. Ein turbulenter Smoothie aus Kalorien, Kulinarik, Chaos, Genuss und Leidenschaft...

Fazit:

Nachdem ich die Leseprobe gelesen hatte, wollte ich unbedingt das Buch komplett lesen. Gedacht, getan. Ich habe einen Roman erwartet, der auf humorvolle Weise den Körperkult auf die Schippe nimmt.

Nele hat sich im Laufe der Jahre immer mehr eingeigelt, da es mit der Liebe irgendwie nicht klappen will. Sie hat einige Pfunde zu viel auf den rippen und gibt denen die Schuld an ihrem Glück. Nach einem einschneidenden Erlebnis beschließt sie, eine Fastenkur auf Sylt zu machen, um die ungeliebten Kilos loszuwerden. Ob das gelingt?

Ich begleitete Nele nach Sylt und konnte sie näher kennenlernen. Sie erlaubte mir einen tiefen Einblick in ihre Gedanken und Gefühle.
Auf Sylt angekommen warten so einige Herausforderungen auf Nele und stellen ihr Leben auf den Kopf. Da gibt es die lästigen Mitbewohnerinnen, mit denen sie sich ihr Zimmer teilen muss, sie muss sich den unmöglichsten Behandlungen unterziehen und auch noch dem geliebten Essen entsagen. Wie wird Nele damit umgehen?

Die Fastenkur wurde mit all ihren Schwierigkeiten sehr gut und humorvoll beschrieben. Die verschiedenen Charaktere waren sehr authentisch, wie aus dem Leben gegriffen und ich konnte deren Beweggründe und Gedanken gut nachvollziehen. Nele erschien mir teilweise als sehr naiv und nicht wie eine Frau, die die 50 schon überschritten hat. Dennoch bleibt sie liebenswürdig und konnte mit ihrer trockenen Art bei mir punkten.

Mit lockerer Schreibe führt die Autorin uns den Wahn der heutigen Gesellschaft vor Augen. Es scheint kein Mittelmaß mehr zu geben, sondern nur noch die Extreme. Die Denke der Umweltaktivisten, ohne nachvollziehbaren Background, wird genauso auf die Schippe genommen, wie die der Veganer und der Selbstversorger. Mit Witz und Ironie konnte ich die verschiedenen Denkweisen näher kennenlernen und mir oft das Schmunzeln nicht verkneifen.

Fakt ist einfach, dass Nele über sich und ihr bisheriges Leben nachdenkt und neue Freundschaften findet. Natürlich, wie so oft in Wohlfühlromanen, stellen sich dann die unmöglichsten Charaktere als beste Wahl heraus. Auch in diesem Roman werden einige Klischees bedient, was mich allerdings weniger gestört hat, da ich es so erwartet habe.

Ich habe Nele auf ihrem schweren Weg begleitet, mit ihr gelacht, geweint, geflucht und an der Welt gezweifelt, um dann zu erleben, wie sie sich und ihre Mitte wiederfindet. Wie Nele habe ich die wichtigste Botschaft verstanden, die da lautet: Nur wer sich selbst liebt, kann von anderen Menschen geliebt und vom Glück gefunden werden.

Die Fastenkur auf Sylt hat mir gut getan und trotz einiger Längen habe ich das Buch in einem Rutsch gelesen und fühlte mich gut unterhalten. Wenn ihr erfahren wollt, was Nele alles erlebt und ob sie ihr Glück findet, müsst ihr das Buch nun selbst lesen.