Wenn die Liebe auskühlt

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rabentochter Avatar

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Nina und Jan sind über die rosarote Brille hinweg und der Alltag ist in der Surfschule auf Sylt eingekehrt. Nina versucht es allen recht zu machen und bei Jan sieht es so aus, als vermisse er sein Junggesellendasein.
Den ersten Teil (Sylt oder Selters) kannte ich nicht, als ich diesen Roman las, was aber kein Problem war, denn Ninas und Jans Vorgeschichte wird noch einmal in der Kurzversion erzählt, sodass man sonst kein Vorwissen benötigt. Der zweite Teil hat mich überzeugt, denn er zeigt glaubhaft auf, was passiert, wenn der Alltag in eine Beziehung einkehrt und man plötzlich über die Macken des anderen nicht mehr hinwegsehen kann oder will. Die erste Leidenschaft ist aufgebraucht und wenn die Verliebtheit verflogen ist, muss Liebe übrig bleiben.
Durch den schönen Schreibstil liest sich das Buch wunderbar und sehr schnell durch. Ich habe es an einem Tag verschlungen. Die Protagonistin ist sehr sympathisch, könnte aber an manchen Stellen noch etwas selbstbewusster sein. Man muss es ja nicht immer jedem recht machen. Das Buch versprüht den Witz und Charme der See und lässt Sylt lebendig werden und das obwohl die Insel im Winter liegt und der ganz große Tourismus ausbleibt. Trotz der Winterwinde und des ungemütlichen Wetter vermittelt der Roman eine ungemein heimelige Atmosphäre, in die man hüllen möchte, wie in eine warme Wolldecke.
Fazit: Ein Buch, für das man gerne Fernseher, Netflix und Co. mal einen Abend links liegen lässt.