Schmerzhaft gut

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ninoreads Avatar

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Allein der erste Satz hat mir Tränen in die Augen getrieben. Ich musste direkt an meine eigene Oma denken. Aber es waren keine schlechten Tränen, sondern positive.


Ich wollte nicht mit zu hohen Erwartungen an den Roman angehen, da ich ein großer Fan von Max Richard Lessmanns Texten bin.
Die Texte Lessmanns sind zeitlos, wunderbar intesiv und emotional. Und doch hat der erste Satz mir direkt gezeigt, dass Sylter Welle ebenso dazu zählen wird. Die Erwartungen sind hoch, aber ich gehe stark davon aus, nicht enttäuscht zu werden.

Ich sitze mit dem Protagonisten im Zug nach Sylt, akzeptiere die Verspätung und denke an meine Oma Lore, die auf mich wartet. Ich denke an ganz bestimmte Rituale, die ich nur mit Oma in Verbindung bringe, schwelge in Nostalgie, werde älter und bleibe am Ende doch immer noch Enkel meiner Oma.

Allein in den ersten Seiten gibt es so viel Potenzial für Herzschmerz, schmerzhafte Erinnerungen, die mir gleichzeitig das Herz zerreißen und es mit Liebe füllen können. Max Richard Lessmann kann das einfach wie kein anderer. Ich habe schon so viele Textstellen im Buch markiert, die ich total nachempfinden kann und bin mir sicher, dass da noch viele weitere kommen werden.

Dass die Leseprobe mit so einem wuchtigen Zitat endet, ist fast schon gemein.
Ich kann es wirklich kaum abwarten, mich von der Sylter Welle abholen zu lassen.